Ostrum: "Frankreich macht´s besser" - Wochenvorschau auf Konjunkturindizes
Nachdem die vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes über die Leistung der deutschen Wirtschaft im dritten Quartal für Überraschung und Erleichterung gesorgt haben, richten sich nun die Blicke der Anleger auf die Veröffentlichung von wichtigen Stimmungsindikatoren der Unternehmen in der kommenden Woche.15.11.2019 | 11:52 Uhr
Am Freitag, 22.11., kommen November-Einkaufsmanagerindizes für Deutschland, die Eurozone und die USA; dort auch das finale Michigan-Verbrauchervertrauen für November. Am Donnerstag, 21.11., veröffentlicht die EU-Kommission ihre Umfrage zum Verbrauchervertrauen im gesamten Euroraum, und das französische Statistikamt INSEE den „Climat des Affaires“-Index für Frankreich.
Philippe Waechter, Chefvolkswirt des französischen Investmenthauses Ostrum Asset Management, stellt in seiner Wochenvorschau die Frage, ob sich die Divergenz zwischen den USA auf der einen Seite und Japan und der Eurozone auf der anderen Seite im November fortsetzen wird. „Der Sentimentindex für das Verarbeitende Gewerbe in der Eurozone hat sich im Oktober auf einem sehr niedrigen Niveau stabilisiert und wird voraussichtlich im November in der Nähe dieses Niveaus bleiben. Deutschland ist der wichtigste Treiber für diesen Index, und wir rechnen damit, dass er in der Nähe des aktuellen Tiefststands bleibt. Die Tatsache, dass sich Deutschland technisch gesehen nicht in der Rezession befindet, ändert nichts an diesem Bild. Das BIP stieg zwar im dritten Quartal um 0,1%, lag aber -0,16% unter dem Niveau des ersten Quartals. Das ist noch keine Erholung!
Der französische Geschäftsklimaindex hingegen liegt seit vielen Monaten über seinem historischen Niveau von 100. Dies ist eindeutig eine Unterstützung für das BIP-Wachstum, wie die Grafik zeigt. Diese Dynamik spiegelt die Wirkung der französischen Wirtschaftspolitik wider. Vor dem Hintergrund der derzeit unsicheren weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen stärkt sie die Inlandsnachfrage, um mögliche externe Schocks abzufedern und begrenzt damit das Risiko für das Wachstum.