Pictet AM Barometer: Sommerflaute

Die Aktienmärkte sind gut ins Jahr gestartet, aber der Sommer könnte ein günstiger Zeitpunkt sein, um Gewinne mitzunehmen, da der Rest des Jahres wahrscheinlich ein schwächeres Wachstum bringen und der Anteil der Unternehmen, die die Gewinnerwartungen übertreffen, zurückgehen wird.

20.08.2024 | 08:00 Uhr

Asset-Allocation: Reduzierung der Aktienpositionierung

Die Verlangsamung des Wirtschaftswachstums, die nachlassende Gewinndynamik und die Ungewissheit über den Ausgang der bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in den USA haben uns dazu veranlasst, unsere Aktienpositionierung von übergewichtet in neutral zu reduzieren. Auch dass der US-Aktienmarkt, der die globalen Indizes dominiert, überteuert ist, spielte eine Rolle bei unseren Überlegungen.

Gleichzeitig haben wir unsere Cash-Position von untergewichtet auf neutral angehoben. Da wir davon ausgehen, dass die Weltwirtschaft auf eine weiche Landung zusteuert und eine Rezession weitgehend vermieden wird, sind wir in Anleihen weiterhin neutral positioniert.

Mit der Reduzierung unserer Aktienpositionierung haben wir das Risiko für unser Portfolio weiter verringert. Begonnen hatten wir damit im vergangenen Monat, indem wir unsere Positionierung im Technologiesektor reduzierten, den wir für am anfälligsten für eine Korrektur hielten. Der Grund für diese weitere Reduzierung ist, dass wir Gewinne bei dieser Anlageklasse mitnehmen wollen, die einigen wirtschaftlichen Warnsignalen, insbesondere in den USA, getrotzt hat.

Unserer Ansicht nach zeigt sich im Rückgang des Economic Surprise Index – der angibt, inwieweit die Wirtschaftsdaten über oder unter den Konsensprognosen liegen –, dass Aktien anfällig für eine Korrektur sind.

2023 war für Aktien ein Spitzenjahr und im laufenden Jahr liegt der Zuwachs bislang bei 13 Prozent. Ein Grossteil dieses Plus beruht darauf, dass der Aktienmarkt eng angeführt wird, hauptsächlich von den „Glorreichen Sieben“, den führenden Technologiekonzernen. In jüngster Zeit haben jedoch Bedenken über die Auswirkungen von Zöllen, Ungewissheit hinsichtlich der Gewinnentwicklung und die Abkehr vom Momentum Trading zu Verlusten in diesem sehr teuren Sektor geführt, sodass die Investoren wieder in günstigere Aktien wie Small Caps umschichteten. Kleinere Unternehmen waren von den Zinsanhebungen besonders stark betroffen, was darauf hindeutet, dass sie am meisten von der Lockerung der Geldpolitik profitieren können, wenn die US-Notenbank in den kommenden Monaten mit der Senkung des Leitzinses beginnt.

Die Aussichten für die Märkte werden für den Grossteil des restlichen Jahres durch die politischen Entwicklungen in den USA getrübt. Vizepräsidentin Kamala Harris, die nach dem Verzicht von US-Präsident Joe Biden für die Demokraten in den Kampf um die US-Präsidentschaft zieht, ist unserer Meinung nach eine Kandidatin, die für Kontinuität steht. Ihre Politik dürfte sich nicht allzu sehr von Bidens Kurs unterscheiden, immerhin ist sie die zweitwichtigste Person in der amtierenden Regierung. In den Umfragen liegt sie jedoch hinter Donald Trump, dessen politisches Programm grosse Veränderungen verspricht, von denen einige sehr gut für Aktien sind (Senkung der Körperschaftsteuer), andere weniger (Handelskriege, Massenabschiebungen von illegalen Arbeitskräften).

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