Pictet AM: Schwellenländer in der neuen Weltordnung

Die Weltordnung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wird auf den Kopf gestellt. Diese Umwälzung dürfte sich positiv auf die Schwellenländer und damit auf Investoren in die Anleihen dieser Länder auswirken.

17.07.2024 | 09:24 Uhr

Schwellenländer im Vorteil

Eine neue Weltordnung nimmt Gestalt an, und sie verspricht ein Segen für Investoren in Schwellenländeranleihen zu sein. Der strukturelle Wandel ist zum Teil auf geopolitische Veränderungen und zum Teil auf die zunehmende Reife der Schwellenländer zurückzuführen. Zum einen haben viele Schwellenländer einen Punkt erreicht, an dem sie die nächste Entwicklungsstufe erklimmen können. Gleichzeitig profitieren die Schwellenländer auch von den politischen Veränderungen in den Industrieländern.

Die erste dieser transformativen Kräfte ist das Nachwirken der Effekte nach dem Fall der Berliner Mauer: Osteuropa öffnete sich für den Handel und China entwickelte sich zur Marktwirtschaft, was die Globalisierung boomen liess. Entgegen aller Unkenrufe ist die Globalisierung noch nicht vorbei. Doch jetzt, wo China die Sowjetunion als globales Gegengewicht zum US-geführten Westen abgelöst hat, tauchen neue geopolitische Risiken auf, und sie ähneln immer mehr denen, die wir aus den Zeiten des Kalten Krieges kennen. 

In diesem Umfeld kommt den Schwellenländern eine bedeutende Rolle zu. Chinas angespanntes Verhältnis zum Westen, denken wir nur an das Thema Handelszölle, hat zur Folge, dass sich das Land neue Abnehmer für seine Waren sucht – in anderen Schwellenländern. Und da die Kapitalströme aus dem Westen nach China aus eben diesen Gründen abebben dürften, wird dadurch Kapital frei, das in das breitere Schwellenländeruniversum fliessen kann. 

Die Volkswirtschaften der Schwellenländer sind für ausländische Investoren besonders interessant, weil sie über einen grossen Reichtum an Ressourcen verfügen – sowohl an Rohstoffen als auch an Humankapital

Gleichzeitig erlebt die Wirtschaftspolitik in den Industrieländern einen tiefgreifenden Wandel. In den letzten Jahrzehnten überliessen es die Regierungen ihren Zentralbanken, das Wachstum anzukurbeln. Gleichzeitig hatte das Inflationsziel Vorrang, was die Haushalte stark unter Druck setzte. Nach der Covid-Pandemie war auf einmal alles anders. Mittlerweile sind Staatsausgaben das wichtigste Instrument der Politik und die Zentralbanken haben die Rolle einer stabilisierenden Kraft für die Wirtschaft übernommen. Wie die Regierungen die daraus resultierenden Defizite finanzieren, wird sich auf die Investitionsströme und damit auf die Entwicklung der jeweiligen Währungen auswirken. Angesichts des massiven Doppeldefizits der USA – Leistungsbilanz und Staatshaushalt – und ihrer Abhängigkeit von ausländischem Kapital wird der US-Dollar mit der Zeit unter Druck geraten. Dies hat weitreichende positive Ausstrahlungseffekte für die Volkswirtschaften und Anlagewerte der Schwellenländer. 


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