RBC BlueBay AM: „Wichtige Wochen für Investoren“

Nicht nur die Sitzung der US-Notenbank könnte die Marktentwicklung in den kommenden Monaten prägen, sagt Mark Dowding, Fixed Income CIO bei RBC BlueBay Asset Management. Die Anleger sollten insbesondere das politische Geschehen genau verfolgen.

06.09.2024 | 11:03 Uhr

Hier nun sein aktueller Marktkommentar:

„Anfang September wies die Kursentwicklung Parallelen zu den Bewegungen Anfang August auf: Die Anleiherenditen gaben nach und Risikoanlagen gerieten unter Druck. Viele Beobachter verweisen auf den schwächeren Trend bei den Wirtschaftsdaten. Unserer Meinung nach besteht aber die Gefahr, dass dieser überbewertet wird.

Da der Arbeitsmarkt für die US-amerikanische Notenbank Federal Reserve (Fed) eine besonders wichtige Rolle spielt, ist der heutige Arbeitsmarktbericht von hoher Bedeutung. Solange es keine negativen Überraschungen gibt, implizieren die kurzfristigen Zinserwartungen aus unserer Sicht eine zu starke geldpolitische Lockerung. Es wird weiterhin eine Zinssenkung um 25 Basispunkte in diesem Monat erwartet.

In Europa hat sich die Aufmerksamkeit in der vergangenen Woche wieder auf die Politik gerichtet. Die AfD hat bei den Landtagswahlen in Deutschland starke Zuwächse verzeichnet. Parteien der politischen Extreme haben auf Kosten der Mitte auf breiter Basis Stimmen gewonnen. Diese Tendenzen spiegeln sich in ganz Europa wider. Im politischen Establishment wächst die Besorgnis und vielleicht auch das Gefühl, dass die bisherige Politik die Wähler enttäuscht hat.

In Frankreich wurde der Politikveteran und ehemalige Brexit-Verhandlungsführer der Europäischen Union, Michel Barnier, von Präsident Emmanuel Macron zum Premierminister ernannt – ein überraschender Schritt, der höchstwahrscheinlich den Segen der extremen Rechten hatte. Diese sind jedoch darauf angewiesen, dass er scheitert. Denn andernfalls könnte er als Präsidentschaftskandidat 2027 zu einer Gefahr für Marine Le Pen werden.

Wir sind außerdem nicht sicher, wie der eher konservative Barnier die Unterstützung der linken Parteien erhalten kann. Es scheint also, dass Macron kurz vor den wahrscheinlich schwierigen Haushaltsverhandlungen zu weit geht. Wir sehen mittelfristige Risiken weiterhin in höheren Spreads bei französischen Staatsanleihen.

Mit Blick auf Japan zeichnen die Daten das Bild einer relativ gut funktionierenden Wirtschaft. Die Arbeitseinkommen lagen über den Erwartungen und es gibt zunehmend Anzeichen dafür, dass sich der Anstieg der Preise und Löhne verfestigt. Äußerungen des Gouverneurs der Bank of Japan, Kazuo Ueda, haben in der vergangenen Woche deutlich gemacht, dass die japanische Zentralbank auf dem Weg der geldpolitischen Normalisierung bleibt – solange die eingehenden Daten ihren Erwartungen entsprechen.

Heute stehen nun die US-Arbeitsmarktdaten im Mittelpunkt. Dann folgen der Verbraucherpreisindex und die Fed-Sitzung. Wir stehen daher vor wichtigen Wochen. Künftig können und werden politische Trends die Finanzmärkte noch stärker prägen. Es ist daher wichtig, diese genau zu verfolgen. Vor diesem Hintergrund bleibt die US-Wahl eines der Schlüsselereignisse im kommenden Quartal.“

Den vollständigen Kommentar in englischer Sprache entnehmen Sie bitte dem Anhang.

Nicht verpassen:

Erleben Sie Mark Dowding beim 33. private banking kongress in Hamburg, im Hamburg Cruise Center Altona. Weitere Referenten und Partner entnehmen Sie bitte dem Programm, die Agenda als PDF finden Sie hier zum Download.

Aufgrund begrenzter Plätze wird um Anmeldung bis spätestens 13. September 2024 gebeten – per Telefon unter +49 (0)40-401 999 - 155 oder per E-Mail an: presse@private-banking-magazin.de

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