Robeco: Expansion vor dem Ende? - Leben wir auf geborgte Zeit?

Die USA sind mit Abstand der bedeutendste Finanzmarkt der Welt. Doch nach sieben Jahren konjunkturellen Wachstums verdichten sich derzeit die Anzeichen dafür, dass sich der Zyklus seinem Ende nähert. Die Frage ist daher: Steuern wir auf eine Rezession zu oder kann die Expansion noch einige Jahre fortgesetzt werden?

05.04.2016 | 09:32 Uhr

„Eine Rezession in den USA erscheint innerhalb der kommenden drei Jahre eigentlich unvermeidlich“, sind Sander Bus, Head of High Yield Credits, und Victor Verberk, Head of Investment Grade Credits, von der niederländischen Fondsgesellschaft Robeco überzeugt. „Jedoch werden die Währungsbehörden weltweit alles in ihrer Macht stehende tun, um genau dieses Szenario zu verhindern.“

Nach Auffassung der Experten sind mit der Politik der Notenbanken erhebliche Risiken verbunden. Denn wenn übermäßige Kreditvergabe die Wirtschaft künstlich am Laufen hält, entstehen schnell Blasen und Ungleichgewichte. Mehr noch: Notwendige Strukturreformen werden durch das billige Geld verhindert. „Die Rezession wird dadurch zwar verzögert – aber am Ende ist der damit verbundene Schaden nur umso größer“, warnen die Experten.

Weiterhin bedrohen mehrere äußere Faktoren die Entwicklung an den Finanzmärkten noch in diesem Jahr: Ein „Brexit“ in Europa sowie ein möglicher Wahlerfolg von Donald Trump in den USA sind Ausdruck einer zunehmend aufgebrachten Bevölkerung; hinzu kommt die permanente Gefahr terroristischer Anschläge. All dies kann zu Turbulenzen an den illiquiden Kreditmärkten führen. Anlegern empfehlen Sander Bus und Victor Verberk vor diesem Hintergrund eine nonkonformistische Investment-Strategie: „Verkaufen Sie bei positiver Marktentwicklung und gehen Sie mehr Risiko ein, wenn sich die Stimmungslage am unteren Ende befindet.“

Den ausführlichen Marktkommentar finden Sie hier im englischen Originaldokument.

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