Robeco: SI Dilemma: Ist es (un)möglich, in Biodiversität zu investieren?
Der Finanzsektor zeigt in letzter Zeit ein wachsendes Interesse an Anlagen in Finanzinstrumenten mit Bezug zum Thema Biodiversität.05.12.2023 | 09:23 Uhr
In Robecos jährlicher Klimaumfrage unter 300 globalen Investoren gab fast die Hälfte (48 %) an, dass Biodiversität für ihre Anlagepolitik „wichtig“ oder „zentral“ ist – vor zwei Jahren waren es nur 19 %. Darüber hinaus gaben die Befragten an, dass sie innerhalb des nächsten Jahres aktiv in Strategien mit Ausrichtung auf das Thema Biodiversität investieren wollen.
Am Markt wurden verschiedene thematische Aktienanlagen zum Thema Biodiversität eingeführt. Wie wird bei diesen Strategien in die biologische Vielfalt investiert? Wie wird Biodiversität gemessen, und wann kann man von einem positiven Beitrag zur Biodiversität sprechen? Was sind dabei die Kriterien und Maßstäbe?
Es ist eine Tatsache, dass die meisten Unternehmen unvermeidlich negative Auswirkungen auf die Umwelt haben. Diese entstehen durch den Verbrauch natürlicher Ressourcen, den Einsatz von Energie, die Emission von Treibhausgasen, die Freisetzung von Schadstoffen, die Veränderung natürlicher Lebensräume usw. Wirtschaftliche Aktivitäten, die die Qualität oder Quantität der Natur verbessern, gibt es grundsätzlich wenige. Ist es also überhaupt möglich, in die Biodiversität zu investieren?
Sicherlich ist ein Großteil der biologischen Vielfalt nur schwer über börsennotierte Wertpapiere investierbar. Es bedarf einer umfassenden Bottom-up-Analyse, um die Unternehmen zu ermitteln, die den Weg zu besseren Ergebnissen ebnen. Eine kürzlich durchgeführte Studie der Europäischen Investitionsbank hat gezeigt, dass nur 3 % der Projekte für naturbasierte Lösungen auf dem europäischen Markt von einem bedeutenden Investor aus dem Privatsektor unterstützt werden; der Rest wird von Regierungen finanziert.
Um der Natur zu helfen, sollten sich Investoren stattdessen darauf konzentrieren, die Hauptursachen für den Verlust an Biodiversität zu verringern und zu beseitigen. Dazu zählen die Abholzung von Wäldern, die Trockenlegung von Feuchtgebieten, die Verbrennung fossiler Brennstoffe oder die Verschmutzung von Flüssen und Meeren. Wenn diese Belastung der Natur endet oder nicht mehr in übermäßiger Form stattfindet, kann die Natur sich stabilisieren.
Wir wissen, dass
dies funktionieren kann, wie die Erholung der Ozonschicht zeigt. 1987
einigten sich Regierungen weltweit auf ein Verbot von fast 100
ozonabbauenden Stoffen. Damit entfiel der entscheidende
Belastungsfaktor, und die Ozonschicht hat sich inzwischen fast
vollständig erholt.
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