Robeco: "Stehen EM-Lokalwährungsanleihen vor einem Comeback?"

Ist es an der Zeit, wieder in Lokalwährungsanleihen der Schwellenländer zu investieren? Bei der Anlageklasse war lange Zeit Vorsicht angeraten. Doch mittlerweile beurteilt der Investmentmanager Robeco das Segment optimistischer: attraktive Bewertungen, erste Anzeichen, dass per Saldo wieder Mittel in die Anlageklasse fließen, und verbesserte Fundamentaldaten in der letzten Zeit.

23.05.2016 | 14:03 Uhr

Schon seit Jahren stehen Lokalwährungsanleihen aus Schwellenländernmassiv unter Druck. Die Wachstumsverlangsamung in China wurde in den oft stark von denRohstoffpreisen abhängigen Emerging Markets am stärksten spürbar. Eine sich abzeichnende Serie vonZinserhöhungen durch die US-Notenbank Fed wirkte ebenfalls belastend auf diese Länder, vor allem aufihre Wechselkurse gegenüber dem US-Dollar. Mehrere Jahre mit unterdurchschnittlicher Performanceverhalfen der Anlageklasse zu einem immer attraktiveren Bewertungsniveau. Doch kontinuierlicheMittelabflüsse verbunden mit sich verschlechternden Fundamentaldaten hielten uns davon ab, uns wiederin diesem Marktsegment zu positionieren. Was hat sich nun geändert?

Zurückhaltung bei US-Zinserhöhungen, weniger Sorgen um harte Landung in China

Erstens ist die Fed in Bezug auf weitere Zinserhöhungen viel zurückhaltender geworden. Sie hat ihreWachstumsprognose nach unten korrigiert und betont die globalen Risiken, denen ihr Wachstums- undInflationsausblick ausgesetzt ist. Das heißt: Weitere Zinserhöhungen wird es – wenn überhaupt – nur insehr kleinen Schritten geben. Dies dürfte die kräftige Aufwertung des US-Dollars gegenüberSchwellenländerwährungen beenden und Anleger möglicherweise an den Markt zurückbringen.

Zweitens haben die Befürchtungen über eine unmittelbar bevorstehende harte Landung in Chinanachgelassen, da die Pekinger Regierung ihren Fokus von einer Neuausrichtung der Wirtschaft wiederauf die Wachstumsförderung gerichtet hat. Diese Kursänderung hat zu einer deutlichen Erholung deschinesischen Immobilienmarkts beigetragen; parallel dazu ist auch die Nachfrage nach Rohstoffen wiedergestiegen. Zudem hat sich das Risiko einer einmaligen, starken Abwertung des Renminbi abgeschwächt.Der Grund: Es fließen zwar weiter Mittel ab, aber mit moderaterem Tempo. Tatsächlich verfolgt ChinasNotenbank (PBOC) eine Politik, mit der die geldpolitischen Rahmenbedingungen gelockert undgleichzeitig gegen „Spekulanten” vorgegangen werden soll, die den Renminbi für Leerverkäufeverwenden.

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