Robeco: „Wir erwarten 2016 eine stärker werdende Weltwirtschaft“

Wenige Wochen vor dem Jahresende ist bereits klar, dass die Weltwirtschaft 2015 langsamer expandieren wird als 2014. Für 2016 erwarten wir jedoch wieder eine stärker werdende Weltwirtschaft.

17.11.2015 | 12:06 Uhr

Das Jahr der zunehmenden Volatilität: Das war die zentrale Botschaft unseres im letzten Jahr veröffentlichten Ausblicks auf 2015. Wir hatten Volatilität vorhergesagt – und die bekamen wir auch. Und wahrscheinlich wird sie uns noch eine Weile erhalten bleiben. Ähnlich wie das letzte Jahr ist auch 2015 aus wirtschaftlicher Sicht enttäuschend, und das Wachstum ist einmal mehr gedämpft. Wenige Wochen vor dem Jahresende ist bereits klar, dass die Weltwirtschaft 2015 langsamer expandieren wird als 2014. Das liegt nicht nur an Chinas schwächerem Wachstum, sondern auch daran, dass die US-Wirtschaft den durch deutlich niedrigere Ölpreise und den stärkeren Dollar ausgelösten Schock verdauen muss. Für 2016 erwarten wir eine – wenn auchbeschränkt – stärker werdende Weltwirtschaft.

Ein Risiko für das Jahr bzw. die nächsten Jahre sind unserer Meinung nach die abnehmenden aus Quantitative Easing („QE”) resultierenden Renditen; denn wenn die Notenbanken ihre Anleihekäufe ausweiten, wird dies an den Finanzmärkten und in der Wirtschaft allmählich weniger Wirkung zeigen. Auch allgemein sind an den Finanzmärkten abnehmende Renditen zu erwarten. Sieben Jahre nach der Finanzkrise ist die derzeitige Hausse weit fortgeschritten.

Das Bewertungsniveau ist gestiegen und lässt die Aussichten auf überdurchschnittliche Renditen schwinden. Dies gilt insbesondere für risikobehaftete Vermögenswerte. Aber in dem von uns für 2016 erwarteten Szenario mit verhaltenem, wenn auch zunehmendem Wachstum werden auch Staatsanleihen teuer sein.
Das heißt jedoch nicht, dass wir nächstes Jahr negative Renditen erwarten. Im Allgemeinen haben wir eine positive Einschätzung zu risikobehafteten Vermögenswerten wie Aktien und Hochzinsanleihen. Für Staatsanleihen gilt dies weit weniger. 

Makroökonomische Aussichten 

Für 2016 erwarten wir eine – wenn auch beschränkt – stärker werdende Weltwirtschaft. Wir rechnen weder mit einer allgemeinen Krise in den Schwellenländern, noch mit einer Rezession in China – auch wenn die diesbezüglichen Risiken sicherlich zugenommen haben. Durch die Stabilisierung der Ölpreise innerhalb eines breiten Korridors fällt ein bedeutender, inflationssenkend wirkender Faktor weg, und die weltweite Inflation wird dadurch gegenüber ihrem aktuellen Niveau um ca. einen Prozentpunkt angehoben.

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