Schroders: 60 Sekunden zum Ende des Anlagezyklus

In seiner Einschätzung des Aktienmarktes zeigt James Sym Bereiche mit Potenzial für weiteres Wachstum. Er verweist auch auf jene Segmente, die ihre Schwierigkeiten mit Veränderungen haben dürften.

21.10.2016 | 14:32 Uhr

Für uns stellt sich die Situation zum aktuellen Zeitpunkt so dar, dass wir wohl am Ende eines Investmentzyklus angekommen sind. Was bedeutet das genau? Dieser Zyklus drehte sich insgesamt um Risikofreiheit und den Preis für günstige Schuldtitel. Wenn wir nun glauben, dass dieser Zyklus endet, gibt es dafür Gründe: Ab dem nächsten Jahr dürfte die Inflation zurückkehren – durch die Ölpreise genauso wie durch allgemeinen Inflationsdruck.

Insgesamt wirkt sich dieses Umfeld massiv darauf aus, für welche Arten europäischer Aktien wir uns interessieren. In unseren Strategien haben wir bisher immer solche Titel favorisiert, die deutlich „aus der Mode“ gekommen waren; dazu gehören etwa Finanz- und Rohstofftitel oder Telekommunikationsanbieter. Unter dem Strich also solche Unternehmen, die von steigenden Zinsen profitieren können und denen das inflationäre Umfeld nutzt. Auf unserer Sicht gibt es einige Papiere mit einem Aufwärtspotenzial von 50 bis 100 Prozent – was einiges an Möglichkeiten zum Geldverdienen mit sich bringt. Genauso gibt es natürlich andere Bereiche des Marktes, die extrem teuer bewertet sind: Ich persönlich sehe hier etwa defensive „anleiheähnliche“ Aktien, die bisher vor allem von sinkender Inflation und niedrigen Zinsen profitiert haben. Ich halte es für schwierig, eine Prognose zu den erwarteten Marktniveaus abzugeben. Ich halte mich selbst nicht für überoptimistisch, aber gehe mit dem Markt. Deshalb etwa, weil sich die marktführenden Titel ändern und weil wir wohl auch Veränderungen bei den Leitzinsen sehen werden: Ich denke, es steht uns einiges an Rotation im Markt bevor, wodurch man optimistisch aussichtsreiche Chancen erwarten kann.

Dieser Artikel erschien am 21.10.2016 auf Schroders.com.

Diesen Beitrag teilen: