Schroders: Drei Anlagemythen auf dem Vormarsch

Wir blicken auf althergebrachte „Wahrheiten” und erklären, warum sie auf dem besten Weg sind, zu Anlagemythen zu werden.

14.11.2016 | 16:06 Uhr

Die Anlagewelt wandelt sich ständig. Und die Wahrheiten von gestern werden schnell zu den Mythen von heute. In einigen Fällen halten auch manche Anleger mit den Entwicklungen nicht ganz Schritt.

Ihr eigenen Vorurteile und Annahmen können Ihre Vermögensbildung gefährden (machen Sie den Test auf schroders.de/incomeiq). Hier beschreiben wir einige Annahmen, die man als Mythen bezeichnen könnte.

Mythos 1: Gehen Sie bald in den Ruhestand? Gehen Sie weniger Risiken ein.

Lange hielt sich die Meinung, dass der Pensionstopf vor dem Eintritt in den Ruhestand weniger Aktien und mehr Anlagen mit geringerem Risiko wie beispielsweise Anleihen enthalten sollte. Dies soll in den letzten Jahren vor dem Ruhestand vor Schocks am Börsenmarkt schützen. Diese Methode machte Sinn, als viele sich ihre Pensionstöpfe zu Beginn des Ruhestands auszahlen ließen und eine Lösung mit regelmäßiger Auszahlung kauften, über die man dann ein lebenslanges Einkommen bezog. Veränderte Rahmenbedingungen sorgen dafür, dass immer weniger Menschen diesen Weg einschlagen. Viele entscheiden sich stattdessen dafür, ihr Geld anzulegen und daraus ein Einkommen zu beziehen. Bei einem solchen Szenario müssen Sie sich darauf verlassen, dass Sie 30 Jahre oder länger von den Portfolioauszahlungen leben. Historisch gesehen liefern Aktien langfristig meist bessere Renditen1 als Anleihen und bieten nicht nur ein Einkommen, sondern auch mögliche Kapitalgewinne.

Sie können weiterhin höhere Risiken eingehen, um womöglich größere Renditen1 zu erzielen.Sprechen Sie mit Ihrem Finanzberater oder Rententräger zu Ihren Plänen im Ruhestand.

Mythos 2: Investmentresearch im Internet: Je mehr Informationen, desto besser

Wenn Sie schon mal ein Hotel im Internet gebucht haben, dann sind Sie sicher mit Online-Rezensionen vertraut. Sobald Sie die ersten zwei oder drei Rezensionen gelesen haben, ist bereits die Entscheidung für oder gegen ein Hotel gefallen. Lesen Sie aber weiter, werden Sie anfangen, Ihre Entscheidung in Frage zu stellen. Noch etwas weiter, und Sie sind völlig verunsichert. Bei der Anlage ist es genauso: Bei zu wenigen Informationen laufen Sie Gefahr, eine schlechte Wahl zu treffen – zu viele, und Sie legen sich selbst Steine in den Weg. Um es frei nach Warren Buffett zu sagen: „Machen Sie sich das Investieren nicht zu schwierig.” Setzen Sie sich ein Ziel, entscheiden Sie sich für eine Strategie und lassen Sie sich von dem ganzen Lärm nicht aus der Fassung bringen.

Mythos 3: Auslandsinvestitionen bergen ein hohes Risiko

Einige Anleger würden niemals im Ausland investieren, weil sie glauben, dass das Risiko zu hoch ist. Natürlich sind hier Währungsrisiken zu erwarten. Wenn beispielsweise das britische Pfund gegenüber dem US-Dollar steigt, dann werden die auf die USA ausgerichteten Fonds eines britischen Staatsbürgers weniger wert sein, unabhängig von ihrer Wertsteigerung. Im Juni passierte das Gegenteil, als das Pfund im Anschluss an das britische Referendum abgewertet wurde und somit Gelder aufwertete, die in ausländische Fonds investiert waren. Diese Risiken sind unvermeidlich. Zum Beispiel werden 70 % der Gewinne der FTSE 100-Unternehmen im Ausland erwirtschaftet. Wenn das Pfund fällt, steigen – in britischen Pfund gemessen – ihre Gewinne. Globale Investitionen mögen nicht für jeden geeignet sein, sie bieten aber eine gute Diversifikation, d. h. Ihr Geld wird auf verschiedene Märkte verteilt, was das Risiko senken kann. 

Bitte beachten Sie: Investitionen bergen inhärente Risiken, egal wo. Der Wert Ihrer Investitionen kann steigen oder fallen. Es gibt keine Garantie.

1 Ertrag einer Kapitalanlage. Sie wird für einen bestimmten Zeitraum, z. B. für ein Jahr berechnet und in Prozent ausgedrückt. Hinweis: Die Angabe erfolgt in der Regel jährlich, wenn dies für das Produkt möglich ist.

Die hierin geäußerten Ansichten und Meinungen stammen von David Brett, Investment Writer, und stellen nicht notwendigerweise die in anderen Mitteilungen, Strategien oder Fonds von Schroders oder anderen Marktteilnehmern ausgedrückten oder aufgeführten Ansichten dar.

Der Artikel erschien am 14.11 auf Schroders.com

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