Schroders: Japans Gewinne könnten 2014 weiter steigen

„Wir glauben, dass japanische Unternehmensgewinne auf ein Rekordhoch steigen könnten“, sagt Shogo Maeda, Leiter japanische Aktien bei Schroders.

17.12.2013 | 11:36 Uhr

Das kommende Jahr bietet vielversprechende Aussichten für die japanische Wirtschaft. „Wir glauben, dass Unternehmensgewinne auf ein Rekordhoch steigen könnten“, sagt Shogo Maeda, Leiter japanische Aktien bei Schroders. Der Japan-Experte geht davon aus, dass Gewinne und Rentabilität, dargestellt durch die Eigenkapitalrendite (ROE), ihren Aufwärtstrend weiter fortsetzen. Das Wirtschaftswachstum der USA, die erfolgreiche bilaterale Wirtschaftsbeziehung mit der chinesischen Regierung und das allmähliche Ende der Deflation würden den Aufwärtstrend des asiatischen Landes bekräftigen „Mit dem allmählichen Ende der Deflation, das durch die zunehmende Anspannung auf dem Arbeitsmarkt begünstigt wird, entsteht ein makroökonomisches Umfeld, welches für einen kräftigen Anstieg der Unternehmensgewinne förderlich ist“, fasst Maeda zusammen.

Der äußerst optimistische Ausblick des Schroders-Experten lässt sich zu großen Teilen auf die Wirtschaftspolitik des neu gewählten Premierministers Shinzo Abe und sein wirtschaftspolitisches Programm, die so genannten „Abenomics“, zurückführen. Die Durchsetzung einer geldpolitischen Lockerung in Verbindung mit einem Inflationsziel der Bank of Japan von zwei Prozent und massiven Konjunkturanreizen, habe bereits in diesem Jahr zur Aktienkursrally beigetragen. „Wir glauben, dass die Abenomics zu einem unerwarteten Aufwärtstrend im kommenden Jahr führen werden“, sagt Maeda. Für die Regierung unter Abe stehe das zweite Jahr der Legislaturperiode mit einer Mehrheit in beiden Häusern des japanischen Parlaments an. Daher dürften die politischen Verhältnisse mindestens in den nächsten drei Jahren stabil bleiben und für das wirtschaftliche Wachstum förderlich sein.

Zudem werde das kommende Jahr von der Einführung des JPX-Nikkei Index 400 geprägt, der das Vertrauen der Aktionäre stärken und auch die japanische Unternehmensleitungen unter Druck setzen soll, ihre Interessen besser auf die der Aktionäre auszurichten. Der jüngste Marktindex werde Anfang Januar zum ersten Mal berechnet. Er setze sich aus Unternehmen zusammen, die eine Mindestrentabilität aufweisen und Corporate- Governance-Anforderungen erfüllen. „Mit dem Ziel einer effizienteren und wirksameren Kapitalverwendung wird der JPX-Nikkei Index 400 unser Erachtens die Attraktivität japanischer Aktien für in- und ausländische Anleger gleichermaßen steigern“, glaubt Maeda. Die Einführung des neuen Index sei nicht nur ein gutes Zeichen für eine Verbesserung der Corporate Governance in Japan, sondern auch ein Impulsgeber für einen anhaltenden Aufwärtstrend in 2014.

„Wir halten aber weiterhin an unseren Grundsätzen fest. Trotz des Markt-Hypes orientieren wir uns auch künftig an unserem Bottom-up-Ansatz bei der Titelauswahl“, sagt der Schroders-Experte. Der Yen werde laut Maeda auch im kommenden Jahr einer der zentralen Marktfaktoren bleiben und dürfte eine Abschwächung gegenüber dem Dollar erfahren, wenn auch nur innerhalb einer engen Spanne. „Wir investieren nach wie vor in Unternehmen, die sowohl beim Wachstum als auch bei der mittelfristigen Rendite überdurchschnittlich sind. Zudem bevorzugen wir Aktien mit speziellen Wachstumstreibern, die im Markt noch nicht vollständig gewürdigt werden“, fasst Maeda zusammen.

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