Schroders: Renditen im Rückblick: Geschichtsstunde für Anleger

Diese Grafik zeigt die Anlageklassen mit der besten und schlechtesten jährlichen Wertentwicklung seit 2003 und verdeutlicht, warum es wichtig ist, dass Sie Ihre Anlagen diversifizieren.

25.07.2017 | 13:32 Uhr

Anleger unterliegen der Versuchung, sich an das zu halten, was sie kennen. Das ist bestimmt nicht verkehrt. Immerhin ist es eine Strategie, die Anlagepioniere wie Warren Buffett verfechten.

Sie kann funktionieren, wenn der Markt steigt und Sie die richtige Anlage gewählt haben. Gleichzeitig ist es aber auch wichtig, dass Anleger die Vorteile der Diversifikation abwägen.

Die nachstehende Tabelle unterstreicht, wie wichtig es ist, dass Sie Ihr Kapital breit streuen. Dies kann potenziell dazu beitragen, das Risiko zu reduzieren, und langfristig vielleicht sogar auf eine bessere Wertentwicklung Ihres Gesamtportfolios hinwirken. Die Tabelle zeigt, wie sich einige der bedeutendsten Anlageklassen in jedem Jahr zwischen 2003 und 2016 entwickelt haben.

Dabei ist natürlich zu beachten, dass die Wertentwicklung in der Vergangenheit nicht als Maßstab für zukünftige Ergebnisse zu betrachten ist und sich möglicherweise nicht wiederholen lässt.

„Aktien“ bezieht sich auf die Weltaktienmärkte gemessen am MSCI World Total Return Index. „Staatsanl.“ bezieht sich auf die Wertentwicklung von Staatsanleihen weltweit und „Immobilien“ auf die Erträge britischer Gewerbeimmobilien. Nähere Einzelheiten zu den für die Anlageklassen jeweils verwendeten Indizes finden sich am Ende der Tabelle. 



Was ist passiert, und warum?
Die Rohstoffpreise – der Wert von Rohwaren – haben in den vergangenen Jahren am stärksten gelitten. Die globale Finanzkrise belastete die Nachfrage, mit dem Ergebnis, dass die Preise für fast alle Arten von Rohstoffen – z. B. Öl, Kupfer und Aluminium – kräftig fielen.

Wenn Sie während der schlimmsten Phase für den Sektor – d. h. zwischen 2011 und 2015 – 100 Pfund in Rohstoffe investiert hätten, wären davon noch fast 49 Pfund übrig geblieben. Dies entspricht einer jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von -13,5 %. Die CAGR glättet die Wertentwicklung Ihrer Anlage über einen Zeitraum hinweg, woraus die jährliche Rendite besser ersichtlich wird.

Im Jahr 2016 verzeichneten Rohstoffe ein Comeback, das vor allem den umfangreichen vorgeschlagenen Infrastrukturvorhaben der Regierungen in den USA und China zu verdanken war. Doch selbst mit der 11%igen Erholung in diesem Jahr wären die 2011 investierten 100 Pfund Ende 2016 nach wie vor nur 54 Pfund wert.

Aktien hingegen konnten sich während dieser Zeit relativ gut entwickeln. Niedrige Zinsen und die anhaltende Unterstützung, die die Notenbanken den Finanzmärkten zuteilwerden ließen, haben für sie ein äußerst günstiges Umfeld geschaffen.

Wenn Sie im Jahr 2011 100 Pfund in Aktien investiert hätten, wäre dieser Einsatz Ende 2016 170 Pfund wert – eine jährliche Wachstumsrate von 9,2 %. Darin inbegriffen ist ein Verlust von 6 % im ersten Jahr. 

Es ist nicht möglich, Gewinner und Verlierer während eines bestimmten Zeitraums mit großer Genauigkeit zu prognostizieren. Erst im Rückblick lässt sich mit Sicherheit sagen, wie gut oder schlecht eine Anlage war.

Um mit der Unsicherheit umzugehen und sich vor Kapitalverlust zu schützen, können Anleger ihre Portfolios diversifizieren. Das bedeutet, dass Sie Ihre Investition über verschiedene Anlageklassen streuen.

Wenn Sie beispielsweise zwischen 2011 und 2015 100 Pfund je zur Hälfte in Rohstoffe und Aktien investiert hätten, wäre Ihnen daraus ein Gewinn von 3,20 Pfund entstanden – anstatt eines Verlustes von 51,50 Pfund bei einer reinen Rohstoffanlage.

Was sind die Vorteile der Diversifikation?
Risikoreduzierung: Für die meisten Anleger besteht ein entscheidender Punkt darin, kein Geld zu verlieren. Beim Investieren besteht diesbezüglich immer ein Risiko, das sich durch Diversifikation jedoch unter Umständen mildern lässt.

Zugang zum benötigten Kapital: In Stressphasen ist die Mühelosigkeit, mit der Sie Vermögenswerte kaufen und verkaufen können, entscheidend für den Erhalt Ihrer Investition. So lassen sich beispielsweise Aktien unter Umständen schneller veräußern als eine Immobilie.

Schwankungsglättung: Die Volatilität Ihres Portfolios wird durch die Häufigkeit und Intensität bestimmt, mit der Ihre Anlagen im Wert schwanken. Indem Sie Ihr Portfolio diversifizieren, können Sie die Höhen und Tiefen leichter ausgleichen.

Zu viel Diversifikation?
Es gibt keine festen Regeln zur Anzahl von Vermögenswerten, die in einem diversifizierten Portfolio enthalten sein sollten. Zu wenige können riskant sein – zu viele allerdings auch.

Mehrere Positionen über viele verschiedene Anlageklassen hinweg lassen sich möglicherweise nur schwer verwalten.

Einschätzung des Fondsmanagers
Marcus Brookes, Head of Multi-Manager, empfiehlt eine Streuung durch die Wahl von Vermögenswerten, die eine geringe Korrelation zueinander aufweisen. „Konkret bedeutet das, Vermögenswerte zu halten, deren potenziell hohe Renditen nur in einem sehr geringen wirtschaftlichen Zusammenhang zueinander stehen. Dies trifft beispielsweise auf US-Immobilien und japanische Aktien zu“, so Brookes.

Brookes hat sein Portfolio zuletzt vor allem mit Gold und sogar Barmitteln diversifiziert, da Anleihen und Aktien in einigen Regionen inzwischen teuer erscheinen.

Er fügt jedoch hinzu: „Man sollte dabei nicht in einen Vermögenswert mit niedrigem Renditepotenzial investieren, nur um das Risiko eines Vermögenswerts mit gutem Renditeprofil zu diversifizieren. Dadurch sinkt vielleicht das Risiko, die Rendite allerdings auch – eine Diversifikation zum Schlechteren also.”

Welche Anlageklasse hat seit 2003 am besten und welche am schlechtesten abgeschnitten?Aktien haben seit 2003 die beste Wertentwicklung gezeigt, womit sie die weitverbreitete Annahme stützen, dass diese Anlageklasse auf lange Sicht nicht zu schlagen ist.

Demgegenüber haben sich Rohstoffe in den vergangenen 14 Jahren am schlechtesten entwickelt. Sie sind die einzige von sechs Anlageklassen, darunter Barmittel, Aktien, Staatsanleihen, Immobilien und Unternehmensanleihen, die dem Anleger seit 2003 einen Verlust beschert hätten.

100 Pfund, die 2003 in Aktien investiert wurden, hätten bis heute einen realen Wert von 306,75 Pfund. Dies entspricht einer jährlichen Rendite von 8,3 %. 100 Pfund in Rohstoffe angelegt, wären jetzt 94,41 Pfund wert – ein jährliches Renditeminus von 0,41 %.

Was Ihr Einsatz von 100 Pfund heute wert wäre
Anlagerenditen seit 2003

Quelle: Schroders, Datastream; Stand: 31. Dezember 2016. Aktien: MSCI AC World Total Return Index, Immobilien: UK IPD Index, Barmittel: 3-Monats-GBP-LIBOR, Unternehmensanleihen: Barclays Global High Yield Index, Staatsanleihen: Barclays Global Treasury Index, Immobilien: UK IPD Index, Rohstoffe: Bloomberg Commodity Index. Nur zu Informationszwecken. Das bereitgestellte Material stellt keine wie auch immer geartete Beratung dar. Die hierin enthaltenen Angaben werden als verlässlich erachtet; Schroders übernimmt jedoch keine Gewähr für ihre Vollständigkeit oder Richtigkeit.

Bitte beachten Sie, dass die Wertentwicklung in der Vergangenheit nicht als Maßstab für zukünftige Ergebnisse zu betrachten ist und sich möglicherweise nicht wiederholen lässt. Der Wert der Anlagen und der damit erzielten Erträge kann sowohl steigen als auch fallen. Zudem erhalten die Anleger den ursprünglich investierten Betrag möglicherweise nicht in vollem Umfang zurück.

 


Dieser Artikel wurd am 24.07.2017 auch auf schroders.com veröffentlicht.

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