Schroders: Yuan-Abwertung Gefahr für Aktien der Eurozone?

"Die Abwertung des Renminbi hat die Finanz-Welt kurzzeitig geschockt. Langfristig werden sich die Auswirkungen aber in Grenzen halten – insbesondere für den europäischen Aktienmarkt. Bestimmte Sektoren und Unternehmen geraten jetzt jedoch unter Druck", erklärt Martin Skanberg, Fondsmanager bei Schroders.

17.08.2015 | 08:20 Uhr

Lebhaft diskutiert wird über die Gründe für die Abwertung von Chinas Währung. Manche Beobachter glauben, dass hinter dem Vorgehen der chinesischen Notenbank in dieser Woche politische Überlegungen stehen und China seinen Wechselkurs stärker durch den Markt bestimmen lassen will. Dies würde eine Aufnahme des Renminbi in den Währungsfonds ermöglichen, auf dessen Grundlageder IWF den Wert von Sonderziehungsrechten ermittelt. 

Unabhängig davon fürchten die internationalen Märkte, dass weitere deutliche Abwertungen desRenminbi folgen könnten. Denn die Kursänderung in Chinas Geldpolitik ist durchaus ein Hinweis aufschwächere Fundamental-Daten und nachlassende wirtschaftliche Dynamik. Zusätzlich unterstreichen Äußerungen von Unternehmen die Annahme, dass sich Chinas BIP-Wachstum verlangsamt. Sie weisen auf einen deutlichen Rückgang von Chinas Außenhandel hin - und zwar sowohl beim Export als auch beim Import.

Möglicherweise ist sogar bei den weltweiten Risiko-Prämien eine Anpassung nach oben erforderlich,um dem schwächeren Weltwirtschaftswachstum insgesamt Rechnung zu tragen. Denn diese Wachstumsbremse könnte zu zunehmenden Belastungen in den Schwellenländern führen - mit negativen Folgen für die Rohstoff- und Energiepreise.

Erhöhtes Risiko von Deflationsdruck

Eine mögliche Folge: Es könnt sich erneut Deflationsdruck aufbauen. Dies kommt auch in den niedrigeren Erzeuger-Preisen in China zum Ausdruck, die sich zurzeit um fünf Prozent niedriger bewegen als noch vor Jahresfrist. Eine von den Schwellenländern ausgehende Ansteckungsgefahr,„Währungskriege” und ein mögliches Übergreifen auf den Asiatisch-Pazifischen Raum stellen für europäische Aktien ein größeres Risiko dar. Es kann zudem nicht völlig ausgeschlossen werden, dass China weitere bedeutende Abwertungsschritte vornehmen wird, um Wettbewerbsvorteile zu erlangen.

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