Threadneedle: Gründe für ertragsorientierte globale Aktienanlagen

Stephen Thornber, Manager des Global Equity Income Fonds von Threadneedle Investments, hat Argumente für eine Anlage in Aktien wachstumsstarker Unternehmen mit hoher Dividendenausschüttung zusammen gestellt.

05.02.2014 | 11:46 Uhr

1) Ertragsorientierte Aktienanleger haben eine langfristige Perspektive

Ertragsorientierte Anleger suchen im Allgemeinen nach Aktien, die eine verlässliche Rendite abwerfen, oder Unternehmen, die mit der Zeit ihre Dividenden steigern, oder einer Kombination aus beidem. Definitionsgemäß bedeutet dies entweder eine Investition in Unternehmen, die langfristig einen hohen Cashflow erzielen, der an die Aktionäre zurückgezahlt werden kann, oder in Unternehmen, die in der Zukunft angemessen und zuverlässig Dividenden zahlen. Bei beidem ist man gut aufgehoben. Dies erfordert allerdings eine langfristige Perspektive, und dementsprechend folgen einkommensorientierte Anleger selten den neusten Anlagetrends.

2) Es gibt keine Anzeichen für eine Dividendenblase

Nach mehreren Jahren einer guten Wertentwicklung von Aktien und anhaltender, durch QE getriebener Finanzrepression an den Anleihemärkten könnte man geneigt sein zu denken, dass dividendenstarke Aktien in den Bereich einer Blase gekommen sind. Wir sehen jedoch nirgendwo auf der Welt Anzeichen einer Dividendenblase.

Tatsächlich stellt man bei globaler Betrachtung der Bewertungen von Unternehmen mit hohen Dividendenausschüttungen fest, dass sie immer noch mit einem Abschlag gegenüber dem allgemeinen Markt gehandelt werden.

3) Ertragsorientierte Strategien schlugen in den letzten Jahren die sich gut entwickelnden Aktienmärkte. Bitte bedenken Sie aber, dass Dividenden (und Dividendenwachstum) die reale Gesamtrendite von Aktien treiben – und bei geringem Wachstum/niedrigen Renditen sogar noch wichtiger werden könnten.

Jeder respektable Börsenhistoriker wird Ihnen sagen, dass Dividenden (und die Wiederanlage dieser Dividenden) die realen langfristigen Erträge bestimmen. In einer Welt geringeren Wachstums könnten Dividenden (und deren Wiederanlage) einen noch höheren prozentualen Anteil an den Realerträgen haben als das in der Vergangenheit gesehene Niveau von etwa 80 % (Quelle: Citigroup).

4) Ertragsorientiertes Anlegen hat eine Berechtigung als eigenständiger Investmentansatz

Auch wenn es Zeiten gegeben hat, in denen ertragsorientierte Strategien nicht beliebt waren, haben sie sich allgemein als sehr gute Performer gegenüber anderen Ansätzen erwiesen, unabhängig von den Bedingungen am allgemeinen Aktienmarkt oder dem makroökonomischen Umfeld. Crédit Lyonnais Securities Asia (CLSA) hat eine Analyse der letzten 20 Jahre durchgeführt, die zeigt, dass Dividendenaktien nicht nur konstant eine Outperformance geliefert haben, sondern auch die Wertentwicklung umso besser war, je höher die Dividendenrendite lag. Dementsprechend lässt sich darauf schließen, dass globale ertragsorientierte Aktienanlagen keinesfalls eine kurzfristige Strategie darstellen, sondern auf lange Sicht konstant zur Wertentwicklung beitragen.

5) Dividendenausschüttungen sind nachhaltig, da die Bilanzen der Unternehmen gesund sind

Im Gegensatz zu Staaten sind Unternehmen in den letzten Jahren sehr erfolgreich bei der Sanierung ihrer Bilanzen gewesen, auch wenn die Erfahrung aus der Finanzkrise 2008 bedeutet, dass Unternehmen selbst jetzt noch vorsichtig bleiben und vor großen Investitionen zurückschrecken (wir erwarten eine Verbesserung, da das Wirtschaftswachstum langsam wieder anzieht).

Bis dahin können Unternehmen ihre frei verfügbare Liquidität auf vielerlei Weise zugunsten der Aktionäre einsetzen, zum Beispiel für Dividendenerhöhungen, Sonderausschüttungen und Aktienrückkäufe. Wir sehen normales Dividendenwachstum positiv, solange die Unternehmen nicht nur opportunistisch an die Aktionäre denken, d. h., die Dividende muss komfortabel auszahlbar sein, um die Nachhaltigkeit zu gewährleisten. Sonderausschüttungen verhalten sich wie ein Ablassventil und sind mechanischen Aktienrückkäufen zu bevorzugen, sofern die Aktienbewertungen sich im Allgemeinen angepasst haben.

Der vielleicht entscheidendste Aspekt des relativ gesunden Unternehmenssektors ist, dass die Ausschüttungsquoten dank der guten Cashflow-Erzielung nachhaltig sind. Wir sehen dies nicht in Gefahr, da die Mehrzahl der Managementteams von Unternehmen hinsichtlich Investitions- und Ausgabenplänen relativ vorsichtig ist.

Alle zehn Argumente und detaillierte Grafiken im pdf-Dokument

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