UBS: Asien bevorzugen, Südamerika meiden

UBS Global Asset Management sieht der Entwicklung der Aktienmärkte in den Emerging Markets 2015 positiv entgegen. „Die niedrigeren Ölpreise sollten das Wirtschaftswachstum in vielen Emerging Markets antreiben“, erwartet Stephen Derkash.

21.01.2015 | 10:09 Uhr

Der Fondsmanager des UBS (Lux) Equity SICAV - Emerging Markets Small Caps Fund sieht allerdings eine zweigeteilte Entwicklung. „In den asiatischen Wachstumsnationen dürften die gesunkenen Kosten für Energie die Konjunktur beleben.“ Demgegenüber könnten Rohstoffexporteure wie Brasilien und Russland weitere Rückschläge erleiden. 

Die Schwellenländer bekamen die Turbulenzen an den Rohstoffmärkten vor allem in der zweiten Jahreshälfte 2014 zu spüren. Zusätzlich belasteten politische Unsicherheiten wie die Sanktionen gegen Russland und die Präsidentenwahlen in Brasilien. Indien, die Philippinen und Thailand verbuchten hingegen erhebliche Gewinne. „Im Emerging Markets Small Cap Index legten diese Märkte 2014 um 56, 29 und 27 Prozent zu“, hebt Derkash hervor. „Bei allen drei Staaten handelt es sich um Netto-Rohölimporteure. Indische Unternehmen profitierten außerdem von möglichen Strukturreformen der neuen Regierung.“

Nach Ansicht des Fondsmanagers bietet die Fernostregion auch 2015 bessere Chancen als die rohstofflastigen Schwellenländer anderer Kontinente. „Wir bleiben daher übergewichtet in Asien und untergewichtet in Lateinamerika sowie in den Schwellenländern Europas beziehungsweise dem Mittleren Osten (EMEA).“ Derkash geht davon aus, dass die Rohstoffpreise 2015 weiter sinken werden. Zudem erwartet er, dass möglicherweise steigende Zinsen in den USA vor allem Brasilien gefährlich werden könnten. Der Einfluss der US-Renditen auf die Gesamtheit der Schwellenländer werde hingegen überschätzt. „Im Fall einer Zinsanhebung könnten sich die Emerging Markets besser entwickeln als viele Investoren erwarten, da die Folgen in den Kursen bereits größtenteils enthalten sind“. Schwellenländeraktien seien zudem sehr günstig bewertet.

Mit Nebenwerten auf Erfolgskurs

Der UBS Emerging Markets Small Caps Fund investiert in die Nebenwerte der Wachstumsnationen. Diese legten 2014 abermals stärker zu als entsprechende Standardaktien. Stephen Derkash will die Renditechancen für seine Anleger noch steigern – durch aktives Stockpicking und das Bevorzugen von binnenmarktorientierten Konsumtiteln, denen der Fondsmanager überdurchschnittliches Gewinnwachstum zutraut. 

Diese Strategie geht auf. Der soeben drei Jahre alt gewordene Aktienfonds konnte sich deutlich von seinem Vergleichsindex, dem MSCI Emerging Markets Small Caps, absetzen. Auch im Jahr 2014 schnitt Derkashs Fonds besser ab als die Nebenwerte der Schwellenländer insgesamt.

Das Interview mit Stephen Derkash im pdf-Dokument

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