US High Yields gehören jetzt ins Portfolio

Die amerikanische Notenbank Fed will den Markt ab September nicht mehr mit Anleihenkäufen stützen. Warum es dennoch genug Gründe gibt, die jetzt für US High Yields sprechen, erklärt Wesley Sparks, Fondsmanager des Schroder ISF Global High Yield.

05.09.2013 | 11:09 Uhr

Potenzial für Kurssteigerungen nach der jüngsten Korrektur. Die technischen Voraussetzungen haben sich nach der Marktkorrektur im Juni stabilisiert. Somit könnten High Yields durch Zinszahlungen und Kurssteigerungs-Potenzial in diesem Jahr Gesamtrenditen zwischen 7 und 8 Prozent erreichen. Die Bewertungen sind auch attraktiver, seit es wieder mehr Spielraum für Preisanstiege gibt.

Ausblick in den USA besser als in anderen Regionen. Verglichen mit dem Gegenwind in Europa ist die Wirtschaftsentwicklung in den USA stabil, was sich auch künftig in der Performance von US High Yield im Vergleich zu europäischen Hochzinsanleihen widerspiegeln sollte. Die US-Wirtschaft wächst stärker, die Häuserpreise ziehen wieder an, die Darlehenstätigkeit der Banken wirkt ebenfalls unterstützend, die Beschäftigungszahlen haben sich leicht verbessert, der Verbraucherkonsum bleibt robust und eine aufmerksame und transparente Fed wird weiterhin eine vorausschauende Geldpolitik betreiben, selbst wenn sie sich in den kommenden Monaten leicht aus den Geldlockerungsmaßnahmen zurückzieht. In Europa dagegen verschlechtern sich die Anleihekonditionen und Banken sind noch immer mit ihrem Schuldenabbau beschäftigt. Das Wachstum stabilisiert sich zwar, ist aber noch langsamer als in den USA und die EZB verringert ihre Bilanzsumme anstatt sie zu vergrößern. Außerdem ist das so genannte Fallen-Angel-Risiko, das Risiko einer Herabstufung von Anleihen auf einen Non-Investmentgrade-Status, bei europäischen Hochzinsanleihen größer als bei US-Titeln, da einige spanische und italienische BBB-Anleihen Herabstufungen zu erwarten haben.

Mehr Rendite als bei Schuldscheindarlehen. Nach der aktuellen Zinskorrektur sind Hochzinsanleihen gegenüber kreditfinanzierten Darlehen attraktiver, besonders weil ihre Ausfallraten niedriger sind. Zudem profitieren die meisten Schuldscheindarlehen nicht oder erst sehr spät von steigenden Zinsen, weil sie LIBOR-gebunden sind. High Yield Bonds haben ihr Kurssteigerungspotenzial und eine höhere Ausfallsicherheit dagegen zu setzen und bieten zusätzlich die höheren Zinsen.

Aktienalternative für Investoren, die durch Anlagerichtlinien gebunden sind. Hochzinsanleihen sind ein guter Ersatz für Aktien – besonders für Investoren, die aus regulatorischen oder anderen Gründen den Aktienanteil in ihrem Portfolio nicht erhöhen können oder wollen. Außerdem ist die Volatilität von High Yields niedriger als die von Aktien.

Mehr Rendite als Unternehmens-, Staatsanleihen oder Cash-Alternativen. Durch höhere Zinskupons und kürzere Laufzeiten bieten US High Yields bessere Aussichten auf positive Renditen im zu erwartenden Umfeld von stabilen bis steigenden Zinsen.

Potenzial bei Zinsen und Rendite. Anlagen in High Yield Bonds bieten höhere Zinsen als andere Anleihen und weisen gleichzeitig eine geringere Korrelation zu Zinsveränderungen auf. Demnach sollten die Gesamtrenditen von Hochzinsanleihen deutlich über denen anderer Anleiheklassen liegen, wenn die Zinsen für US-Bundesanleihen in den nächsten Quartalen steigen.

Fundamentaldaten unterstützen weiterhin die aktuellen Bewertungen. Die langsame Erholung des Wachstums hat Firmen vorsichtig agieren lassen und die Zahl der Übernahmen durch Private-Equity-Firmen verringert. Ein Großteil der Unternehmensführung konzentriert sich deshalb weiterhin stärker auf ihre Bilanzen als eigentlich in dieser Marktphase üblich. Obwohl sich die Fundamentaldaten für Anleihen stark verbessert haben, bleiben die durchschnittlichen Kreditraten im Hochzinssektor solide, insbesondere die Zinsaufwände und Liquiditätskennzahlen.

Und was passiert mit Hochzinsanleihen, wenn die Zinsen für US-Staatsanleihen steigen?

Von allen globalen Anleihensektoren sind High Yields am widerstandsfähigsten, wenn es um Zinserhöhungen bei amerikanischen Staatsanleihen geht. Die Gründe sind einfach: Sie werden mit breiteren Spreads gehandelt und haben höhere Kupons, was den Einfluss steigender Zinsen auf die Gesamtrendite gegenüber niedriger rentierenden Anleihen schon einmal abfedert. Zweitens stammt ein größerer Anteil des Anleiherisikos aus dem Kredit- und Ausfallrisiko, was bei Investment-Grade-Anleihen nicht der Fall ist. Und drittens gehen steigende Zinsen gewöhnlich einher mit einem stärkeren Wirtschaftswachstum, wovon die Unternehmen aus dem Hochzinssektor meist profitieren.

Der Zeitpunkt, auf US-High Yields zu setzen, ist also äußerst günstig.

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