Versicherungen: Ohne Makler läuft nichts

Studie: Maklerkunden schließen mehr Versicherungen ab. Gute Beratung ist für viele Kunden ein Muss.

05.11.2013 | 06:45 Uhr von «Patrick Daum»

Für Versicherer stellen Kunden, die ihre Policen oder Anlagen über einen Makler abschließen, eine sehr relevante Zielgruppe dar. Das ist das Ergebnis des „TargetReport Assekuranz“ des Kölner Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGov. Besonders attraktiv für die Versicherer sei der vergleichsweise hohe Produktbesitz von Maklerkunden. Im Schnitt halten sie 6,3 Policen, während der „gewöhnliche“ Versicherungsnehmer auf 4,9 Produkte kommt. Auch bei den Neuabschlüssen sind die Maklerkunden der Studie zufolge deutlich aktiver: In den vergangenen beiden Jahren habe mehr als jeder vierte Maklerkunde (28 Prozent) ein bis zwei neue Versicherungen oder Geldanlagen abgeschlossen. Bei den Versicherten, die nicht auf einen Makler zurückgreifen, sind es 18 Prozent. „Mitunter hängt die Anzahl der Neuabschlüsse auch mit dem höheren Haushaltsnettoeinkommen (im Schnitt 2.722 Euro) zusammen, über das Maklerkunden monatlich verfügen“, erläutert Oliver Gaedeke, Vorstand und Leiter der Finanzmarktforschung bei YouGov.

Die Studie zeigt ein weiteres interessantes Ergebnis: Denn obwohl Maklerkunden mehr Produkte besitzen und höhere Neuabschlüsse vorweisen, sind sie nicht einfacher zu überzeugen. Im Gegenteil: „Insgesamt sind sie weitaus anspruchsvoller als die meisten anderen Versicherungskunden und schließen nicht jede Police ab, die ihnen empfohlen wird“, weiß Gaedeke. Überdurchschnittlich häufig (55 Prozent) holten sie sich mehrere Angebote unterschiedlicher Gesellschaften ein, um diese miteinander zu vergleichen. Auf Beratung wollen die Kunden aber nicht verzichten: „Eine gute Beratung ist für die meisten Deutschen weiterhin ein Muss“, sagt Gaedeke. „Wir können auf Basis langfristiger Trends nicht erkennen, dass Absicherung und Vorsorgen zum Do-It-Yourself Wochenend-Hobby der Deutschen wird.“ Eine hochwertige Beratung in Finanz- und Versicherungsfragen bleibe damit die Aufgabe der gesamten Branche.

(PD)

Diesen Beitrag teilen: