Wisdom Tree: Chinesische A-Aktien und MSCI - was ändert sich?

Im Hinblick auf globale Aktien-Vergleichsindizes waren chinesische A-Aktien für einige Anleger, was die Zugänglichkeit des Marktes und die Index-Aufnahme anbetrifft, problematisch.

20.06.2017 | 12:23 Uhr

Die Entwicklung der relativ restriktiven Systeme für qualifizierte ausländische institutionelle Investoren in Verbindung mit den relativ neuen Stock Connect-Systemen sowohl für Aktien der Börse in Shanghai als auch für Aktien der Börse in Shenzhen hat die Fähigkeit der Anleger, mit A-Aktien zu handeln, erheblich verändert. Diese Maßnahmen haben ein Umfeld für einen flexibleren Marktzugang geschaffen, mit dem sich die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass MSCI A-Aktien auf geänderter und beschränkter Basis in ihre Vergleichsindices aufnehmen kann. Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass der gegenwärtige Vorschlag sich von den früheren Versuchen wesentlich unterscheidet und lediglich eine maßvolle Aufnahme von A-Aktien – im Gegensatz zu einem umfassenden Zugang – ermöglicht.MSCIs wahrscheinliche Aufnahme von A-Aktien in den Index markiert die Vorteile der bestehenden Indexstrategien wie z. B. des S&P China 500, der chinesische Aktien und Aktienklassen in deutlich breiterer Form beinhaltet. Gegenwärtig besitzen die meisten Investoren, da sie am angemessenen Zugang zu chinesischen Aktien gehindert sind, hauptsächlich an der Hongkonger Börse notierte H-Aktien und in den USA notierte N-Aktien. Diese Arten von Indexpositionen schöpfen allerdings das vollständige Spektrum an Chancen der sich rasch verändernden und dynamischen chinesischen Wirtschaft nicht aus, auch wenn sie betrieblich einfach zu managen sind.

Im Gegensatz zu früheren Vorschlägen von MSCI, die eine Erweiterung des Index um 448 A-Aktien vorsahen und die zu substanzielleren Änderungen geführt hätten, hat der gegenwärtige Vorschlag nur zusätzliche 169 A-Aktien mit einem Aufnahmefaktor von 5 % zur Folge. Die wesentliche Änderung besteht darin, dass ausschließlich große Unternehmen, die über die Stock Connect-Programme von Shanghai und Shenzhen zugänglich sind, die Voraussetzungen erfüllen würden. Von entscheidender Bedeutung ist, dass A-Aktien der Unternehmen, die bereits H-Aktien im MSCI China Index besitzen, nicht aufgenommen würden. Auch wenn es sich um einen interessanten Kompromiss handelt, bietet der resultierende Index – fast konzeptionsbedingt – weniger Inklusion als der Ansatz, den S&P bei der Entwicklung des S&P China 500 übernommen hat, und führt lediglich zu einer minimalen Änderung. Das Gewicht der in den Index aufzunehmenden neuen A-Aktien beträgt nur 1,8 %.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

S&Ps Lösung besteht darin, das gesamte investierbare Universum an chinesischen Aktien einzubeziehen, das von A-Aktien und B-Aktien, H-Aktien, an ausländischen Börsen notierte Aktien (normalerweise NYSE oder Nasdaq) bis zu P-Chips und Red Chips reicht. Im Kern ist dieser Index so konzipiert, dass er der Branchenaufschlüsselung des S&P Total China Broad Market Index (BMI) entspricht, in dem die Indexwerte des S&P China A BMI und des S&P China BMI kombiniert sind. Dieser einzigartige Zugang zur Branchengewichtung der chinesischen Aktien bedeutet, dass der S&P China 500 von Beginn an als Kombination von Liquidität und Branchendarstellung konzipiert wurde. Hinsichtlich der Indexbildung sind alle Aktienklassen enthalten, die die erforderlichen Voraussetzungen erfüllen. Zudem werden die Unternehmen der jeweiligen Branchen nach Marktkapitalisierung eingestuft, wobei das Ziel darin besteht, das Branchengewicht im Gesamtmarkt annähernd abzubilden.Ein wichtiger Gesichtspunkt der Branchengewichtung im S&P China 500 ist, dass er die chinesische Wirtschaft genauer erfasst – insbesondere weil er im Gegensatz zu den früheren staatlichen Unternehmen und Finanzwerten die strukturelle Veränderung mit stärkerem Schwerpunkt auf Verbraucherausgaben und Technologie stärker berücksichtigt. Was die verbraucherorientierten Branchen betrifft, beträgt das Engagement des S&P China 500 23,4 %; das entspricht 14,7 % des gegenwärtigen MSCI China Index, der mit Aufnahme einer breiteren Auswahl an Indexwerten, einschließlich A-Aktien, potenziell auf 15 % ansteigen würde. Im Hinblick auf die Branchen Finanzen und Immobilien ist der S&P China 500 Index mit 26,3 % untergewichtet im Verhältnis zum gegenwärtigen MSCI China Index und dem potenziell erweiterten Index, wo das Gewicht bei ca. 29,6 % liegt.

Im Großen und Ganzen können Anleger, die sich um einen Zugang zu chinesischen Aktien bemühen, ohne dass sie auf MSCIs allmähliches und stückweises Vorgehen warten müssen, den S&P China 500 Index genau prüfen, der bereits eine vollständige Lösung bietet und über einen physischen UCITS ETF zugänglich ist.

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