WisdomTree: Wo stehen die Preise für Kakao vor Ostern?

von Nitesh Shah, Director Research bei WisdomTree

Kakao ist zwar der wichtigste Bestandteil eines Ostereis, aber nicht die einzige Komponente darin. Zusätzliche Kosten für ein Schokoladenei verursachen wahrscheinlich eher Marketing- und Vertrieb als die Zutaten selbst. Ein nachlassendes Pfund Sterling dürfte den Preis für Zutaten in lokaler Währung zudem auch höher getrieben haben.

Kein Preisrückgang in Sicht

Die International Cocoa Organization (ICCO) erwartet für 2018/19 eine Steigerung der Kakaoproduktion um 3,2 Prozent. Die Saison 2018/2019 ist nun weitgehend abgeschlossen, die endgültigen Daten sind jedoch noch nicht verfügbar. Auch die Vermahlungsgrade steigen, so dass das Verhältnis von Bestand zu Mahlgut mit 37,6 Prozent nahezu konstant bleibt. Laut ICCO ist der weltgrößte Produzent Côte d'Ivoire gerade dabei, seine Rekordproduktion aus dem Anbaujahr 2016/17 mit 2.020 Millionen Tonnen zu übertreffen. Doch dies führte bislang nicht zu einem deutlichen Rückgang der Kakaopreise, denn im Februar 2019 sorgten überdurchschnittliche Temperaturen und die Befürchtungen vor Harmattan-Winden (trockene Wüstenwinde) in Westafrika für eine Abschwächung der Markterwartungen hinsichtlich möglicher Produktionsüberraschungen.

Auswirkungen von El Niño derzeit noch schwach

Wir befinden uns derzeit innerhalb des El Niño-Wetterphänomens, das in der Vergangenheit zu steigenden Kakaopreisen führte. Die derzeitige Ausprägung von El Niño ist jedoch zu schwach, um spürbare Wettereinflüsse in Westafrika, größtes Produktionsgebiet, hervorzurufen. Da wir im Mai in die Erntezeit zwischen den Saisons eintreten, erwarten wir aufgrund des geringeren Umfangs der Ernte eine geringere Preisvolatilität als in den vergangenen Monaten (die Ernte zwischen den Saisons beträgt 15-20 Prozent der Gesamtmenge).