Zitat der Woche: Zur erwarteten US-Wirtschaftsleistung

„In Anbetracht des gesamtwirtschaftlichen Rahmens gehen wir davon aus, dass das Wachstum in den USA in den nächsten beiden Jahren moderat bleiben wird, während sich die Inflationsrate in den kommenden Jahren bei rund zwei Prozent einpendeln dürfte“ so Ombretta Signori, Investmentstrategin bei AXA Investment Managers.

23.04.2012 | 10:15 Uhr

„Unsere Prognosen für den Zuwachs bei der US-Wirtschaftsleistung lauten 2,3 Prozent für 2012/2013. Zudem spiegelt der US-Arbeitsmarktbericht für März bereits die Bemühungen von Bernanke und den anderen Mitgliedern des Federal Open Market Commitees (FOMC) wider, den „Optimismus“ am Rentenmarkt zu zügeln. Der Markt hatte nämlich bereits begonnen, ein vorzeitiges Ende der Nullzinspolitik einzupreisen. Die Daten bestätigen, dass der Zielwert der längerfristigen normalen Arbeitslosenquote, der von der Federal Reserve Bank (Fed) implizit bei 5,2 bis 6,0 Prozent festgelegt wird, noch lange nicht erreicht ist. Insofern besteht immer noch Bedarf an weiteren Konjunkturmaßnahmen. Unser zentrales Szenario zielt darauf ab, dass Interventionen in Folge der „Operation Twist“ entweder sterilisiert erfolgen oder sich auf hypothekarisch gedeckte Wertpapiere – anstatt auf US-Bundesanleihen – fokussieren. Das könnte den Druck am langen Ende der Renditestrukturkurve etwas lindern und zu einem geringfügigen Anstieg der Zinsen führen. Im Hinblick auf das labile Konjunkturumfeld führen wir die erklärenden Variablen unseres Zinsmodells auf den Stand von Mitte 2011 zurück. Das setzt voraus, dass sich Leitzinsen und kurzfristige Inflationserwartungen nicht ändern, während auf längere Sicht ein leichter Anstieg der Inflation von 2,3 Prozent auf 2,4 Prozent erwartet wird und die US-Bundesanleihen Bestände der Fed allmählich auf einen Anteil von rund zehn Prozent zurückgehen. Im Hinblick auf diese letzte Variable steht der graduelle Rückgang im Einklang mit den gleichzeitig stattfindenden Käufen von länger laufenden Wertpapieren durch die Fed sowie dem weiteren Anstieg der durchschnittlichen Laufzeit amerikanischer Staatsanleihen. Unter diesen Voraussetzungen – und angenommen, dass die Renditen 10-jähriger Anleihen weiterhin sensibel auf Maßnahmen der Quantitativen Lockerung reagieren werden – würden diese Papiere einen „normalen Fair Value“ von annähernd drei Prozent erst in Q1 2013 erreichen. Das lässt Raum für einen Anstieg der Langfristzinsen auf ein Niveau, das im Zuge der Nullzinspolitik historisch immer noch niedrig ist.“

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