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Bankenverband reagiert verschnupft auf Beraterschelte von FINANZTEST

Laut FINANZTEST beraten nur drei Banken gut. Das sieht der Bankenverband natürlich anders.
Anlageberatung

In der Bankberatung gebe es „viel Luft nach oben“, bemängelt die Zeitschrift FINANZTEST in ihrer aktuellen Ausgabe. Das will der Bankenverband so nicht unkommentiert stehen lassen.

21.01.2016 | 15:42 Uhr von «Matthias von Arnim»

In ihrer jüngsten Untersuchung des Beratermarktes hat FINANZTEST anonym getestet, welche Produkte Kunden empfohlen wurden. Das Ergebnis überzeugte die Redaktion nicht. Beratungen seien oft provisionsgetrieben, es würden häufig Hausprodukte empfohlen, immer wieder werde bei der Beratung gegen Gesetzesvorgaben verstoßen, so die Kritik. Der Artikel in der aktuellen Ausgabe der FINANZTEST, der die Testergebnisse beschreibt, trägt nun die Überschrift „Drei Banken beraten gut“. Das lässt den Schluss zu: Alle anderen Banken wohl eher nicht.

Diesen Eindruck wollen – verständlicherweise – viele Banken nicht unkommentiert lassen. In einer aktuellen Presseerklärung bezieht der Bankenverband, Sprachrohr der deutschen Kreditwirtschaft, Stellung und rückt die aus seiner Sicht missverständliche Interpretation der Testergebnisse in ein anderes Licht.

Die Erfassung der persönlichen und finanziellen Verhältnisse des Kunden durch die Kreditinstitute beispielsweise werde im Test als sehr gut bis gut bewertet. „Dies stellt die Ergebnisse der kürzlich durchgeführten Untersuchung des Finanzmarktwächters stark in Frage, die auf Basis einer nicht-repräsentativen Erhebung überwiegend  eine schlechte Beratung unterstellte“, so der Bankenverband.

Stiftung Warentest stelle zudem fest, dass auch hausinterne Vorgaben zu guten Anlageempfehlungen führen können. „Eine Einbindung aller am Markt angebotenen Produkte ist faktisch nicht möglich und rechtlich nicht erforderlich“, kommentiert der Verband. 

Stiftung Warentest bemängelt ferner, dass in einigen Fällen vergleichbare Produkte günstiger am Markt erhältlich seien. Dazu stellt Die Deutsche Kreditwirtschaft fest: „Die Testanleger haben eine provisionsbasierte Anlageberatung in Anspruch genommen. Klar ist, dass ein Kreditinstitut die Erbringung solch einer für den Kunden kostenlosen Dienstleistung erwirtschaften muss. Dies geschieht im Falle eines Geschäftsabschlusses über Provisionen vom Produkthersteller, was gegenüber dem Kunden transparent gemacht wird.“

Wie bei früheren Tests bereits bleibe auch die mangelnde Transparenz der Durchführung, der Bewertungsmaßstäbe sowie der Auswertung der Testergebnisse zu kritisieren.

Wie flexibel auch der Bankenverband mit Bewertungsmaßstäben umzugehen weiß, demonstriert er eindrücklich in seinem Kommentar zur Untersuchung der Qualität der Anlageberatung:  „Die Stiftung Warentest stellt im aktuellen Anlageberatungstest ihrer Zeitschrift Finanztest fest, dass Banken und Sparkassen die Qualität der Anlageberatung in den letzten Jahren verbessert haben. Zwei Drittel der untersuchten Banken haben gut oder befriedigend beraten“, so der Bankenverband.

Problematisch an dieser Aussage: Tatsächlich haben nur drei der untersuchten Banken gut abgeschnitten und 18 Banken befriedigend. 

Zwei Banken verlieh FINANZTEST gar die Note „mangelhaft“. Die beiden Betroffenen gingen übrigens sehr unterschiedlich mit der Bewertung um: Während die Hypovereinsbank in einer Stellungnahme Besserung verspricht, schießt die Hannoversche Volksbank zurück: „Die abschließende, subjektive Bewertung der Stiftung Warentest gibt aus unserer Sicht nicht die Qualität der Beratung sowie der Anlageempfehlung wieder“, verkündet der Vorstand auf seiner Website und ergänzt: „Unsere Beraterinnen und Berater haben die beste Bewertung aller 24 geprüften Banken hinsichtlich des Gesprächsablaufes erreicht“ und zudem das beste Ergebnis bei der Ermittlung des Kundenstatus. Beim Bewertungskriterium Produkt- und Kundeninformation gehöre die Hannoversche Volksbank außerdem zu den TOP 3-Banken. „Damit ist die Hannoversche Volksbank bei alleiniger Bewertung der ersten drei Kriterien die beste Bank im Test“, so die Bank. Man habe sich also nichts vorzuwerfen in Hannover, so das Fazit der Bank. Die Volksbank will das Testurteil aber zum Anlass nehmen, „am konkreten Beispiel die möglichen Lösungen des Anlageproblems mit unseren Beraterinnen und Beratern zu diskutieren.“ Immerhin.

(MvA)

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