Das von Depotbanken verwahrte Vermögen deutscher Fonds ist im ersten Halbjahr um zwei Prozent gestiegen. Die Konsolidierung in der Branche setzt sich fort: Die vier größten Depotbanken haben einen Marktanteil von 55 Prozent.
25.09.2018 | 09:00 Uhr
Halbjährlich erstellt der BVI in Zusammenarbeit mit dem Praxisforum Depotbanken die sogenannte Verwahrstellenstatistik. Sie umfasst Angaben zu deutschen offenen Wertpapierfonds und Immobilienfonds sowie geschlossenen Investmentfonds gemäß Kapitalanlagegesetzbuch, unabhängig von einer Mitgliedschaft im deutschen Fondsverband BVI. Die Zahlen in dieser Statistik sind beeindruckend: Die 40 Verwahrstellen in Deutschland haben demnach zur Jahresmitte 2018 ein Vermögen von 2,1 Billionen Euro betreut. Mindestens ebenso beeindruckend ist die Konzentration in der Branche der Depotbanken: Die vier größten Institute vereinen einen Marktanteil von rund 55 Prozent auf sich. Die Liste führt BNP Paribas Securities Services Frankfurt mit einem Vermögen von 448 Milliarden Euro an. Es folgen die State Street Bank mit 285 Milliarden Euro, die DZ Bank mit 218 Milliarden Euro sowie die Bank of New York Mellon, die ein Fondsvermögen von 209 Milliarden Euro verwaltet.
Im Geschäft mit offenen Wertpapierfonds sind 35 Verwahrstellen mit einem Vermögen von 1,9 Billionen Euro tätig, elf mit offenen Immobilienfonds, in denen ein Vermögen von 189 Milliarden Euro verwaltet wird. Im Segment der geschlossenen Investmentfonds, die nach den Vorschriften des Kapitalanlagegesetzbuchs aufgelegt sind, betreuten zur Jahresmitte 14 Verwahrstellen ein Netto-Vermögen von 15,6 Milliarden Euro.
Das Marktumfeld für Depotbanken in Deutschland hat sich mit dem Markteintritt ausländischer Finanzkonzerne, insbesondere der US-amerikanischen Unternehmen, grundlegend geändert. Zur Jahrtausendwende teilten deutsche Geldinstitute wie Dresdner und Deutsche Bank sowie die Commerzbank das Depotbankgeschäft in Deutschland unter sich auf. Heute spielen nur noch die Depotbanken der Sparkassen und Volks- und Raiffeisenbanken in den Top-Ten mit. Immerhin: Sie konnten im vergangenen Jahr ohne Ausnahme zulegen: Das Volumen an verwahrten Fonds-Assets in ihren Depots stieg um 15,1 Milliarden Euro – das bedeutet unter dem Strich eine Steigerung um rund drei Prozent.
BNP Paribas Securities Services Frankfurt sichert sich seit Jahren den Spitzenplatz als Depotbank vor allem ihrer Spezialisierung auf Spezialfonds. Mit Assets in einem Wert von 414,8 Milliarden Euro ist BNP hier unangefochtener Spitzenreiter. Wenn es um Publikumsfonds geht, ist die Bank allerdings nur die Nummer Fünf im Markt.
Marktführer bei Publikumsfonds ist mit weitem Abstand die State Street Bank mit 151,28 Milliarden Euro an eingelagerten Fonds-Assets. Im Gegensatz zur BNP zählen auch geschlossene Fonds zu den Kunden der State Street. Immerhin die Plätze zwei und drei bei Publikumsfonds belegen Deka (69,36 Milliarden Euro) und DZ Bank (89,87 Milliarden Euro) mit einem gemeinsamen Marktanteil von insgesamt 38,7 Prozent.
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