Die Europäische Behörde ESMA schlägt im Rahmen der EU-Kleinanlegerstrategie einen „Value for Money“-Test vor, der Investmentfonds allein auf Grundlage der Kosten und der bisherigen Wertentwicklung bewertet. Das würde Kleinanleger jedoch in die Irre führen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle BVI-Analyse.
Die Mitglieder des deutschen Fondsverbands BVI haben in ihrer Mitgliederversammlung turnusgemäß den neuen Vorstand für die nächsten zwei Jahre gewählt.
Publikums- und Spezialfonds erhalten 28 Milliarden Euro neue Gelder. Zufluss bei Renten- und Aktienfonds, Abfluss bei Misch- und Immobilienfonds.
Vermögen wächst um neun Prozent. Aktienfonds und Rentenfonds mit Zuflüssen, Mischfonds mit Abflüssen.
Drei Viertel entfielen davon laut dem BVI auf Publikumsfonds. Das Segment der Spezialfonds mit Nachhaltigkeitsmerkmalen ist mit 192 Milliarden Euro zwar deutlich kleiner, zuletzt aber stark gewachsen. Allein im dritten Quartal betrug das Plus rund sechs Prozent. Seit Jahresbeginn waren es sogar über 40 Prozent.
Deutsche Privatanleger hielten Ende März 2023 Fonds im Wert von fast einer Billion Euro. Das entspricht 27 Prozent des Fondsbesitzes aller privaten Haushalte in der EU sowie im Vereinigten Königreich (insgesamt 3.621 Milliarden Euro).
Zur Jahresmitte 2023 lag das verwaltete Vermögen von Fonds mit Nachhaltigkeitsmerkmalen bei 849 Milliarden Euro. Das ist eine Steigerung von 3,4 Prozent gegenüber Ende März. Davon entfielen 668 Milliarden Euro auf Publikumsfonds gemäß Artikel 8 bzw. Artikel 9 der EU-Offenlegungsverordnung. Das sind 50 Prozent der von deutschen Anlegern in Publikumsfonds investierten Gelder.
Die Depotbanken verwahrten zur Jahresmitte 2023 insgesamt 2.663 Milliarden Euro für in Deutschland aufgelegte Fonds. Das sind rund fünf Prozent mehr als Ende 2022 (2.546 Milliarden Euro). Das verwahrte Vermögen entfiel zu 68 Prozent (1.824 Milliarden Euro) auf die fünf größten Anbieter.
Der Fondsbranche flossen im ersten Halbjahr laut dem BVI netto 38 Milliarden Euro zu. Während sich der Absatz von Publikumsfonds gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 8,3 auf 10,9 Milliarden Euro erhöhte, hielten sich institutionelle Anleger mit Neuanlagen in Spezialfonds zurück.
Ein Provisionsverbot führt nicht zu höheren Renditen für Privatanleger und verhindert sogar, dass diese sich stärker an den Kapitalmärkten beteiligen. Das zeigen Daten der Europäischen Zentralbank und der englischen Statistikbehörde, die der deutsche Fondsverband BVI ausgewertet hat.