Nach einem eher schwachen August hat sich der Absatz von Exchange Traded Funds in Europa wieder erholt. Im vergangenen Monat wurden in Summe Anteile im Wert von 6,6 Milliarden Euro verkauft – mehr als doppelt so viele wie im Monat davor.
17.10.2017 | 11:06 Uhr
Allerdings, merkt der Branchendienst Reuters Lipper Alpha in seinem aktuellen Report zum europäischen ETF-Markt an, liegt der September-Absatz noch leicht unter dem rollierenden 12-Monats-Durchschnitt von 6,7 Mrd. EUR. Insgesamt konnten die Anbieter von ETFs im Jahresverlauf bislang 67,8 Mrd. EUR erlösen. Damit summiert sich der Wert der Assets under Management in Europa auf nunmehr 598,7 Milliarden Euro.
Quelle: Reuters Lipper Alpha
Der Löwenanteil der verkauften Fonds entfiel mit 5,9 Mrd. EUR auf Aktien ETFs und in dieser Klasse wiederum herrschte die größte Nachfrage nach Produkten mit Schwerpunkt Europäische Aktien. Hier stieg der Nettoabsatz um 1,3 Mrd. EUR. Auf den Plätzen folgen Emerging Markets (+1,0 Mrd. EUR) und Aktien auf Finanzwerte (+0,9 Mrd. EUR).
Den größten ETF-Absatz im September konnte iShares mit einem Plus von 3,7 Mrd. EUR verbuchen, die zweitplatzierten Amundi und Lyxor kommen auf jeweils auf 1,1 Mrd. EUR. Das am meisten verkaufte Produkt ist übrigens der iShares Core MSCI World UCITS; von ihm gingen im vergangenen Monat Anteile im Wert von rund 500 Millionen Euro über den Tresen – mehr als sieben Prozent des gesamten ETF-Absatzes im September.
„Das Interesse nach Aktien-ETFs auf europäische Titel ist anhaltend groß“, kommentiert Hermann Pfeifer, Head of ETF für Deutschland, Österreich und Osteuropa bei Amundi, den Markt. Pfeifer beobachtet ein großes Interesse im Small- und Mid-Cap-Bereich, wo seit Jahresbeginn Zuflüsse von über 2,5 Milliarden Euro zu verzeichnen sind: „Diese stark zyklischen Engagements belegen das wiedergewonnene Vertrauen in den europäischen Markt.“ Im Bond-Bereich sieht er eine Verschiebung hin zu ETFs, die in High-Yield-Unternehmensanleihen investieren. Dieser Trend zu risikoreicheren Anlagen sowohl bei Aktien- als auch bei Bond-Produkten belegt laut Pfeifer die insgesamt höhere Zuversicht der Anleger.
(TG)
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