Börsengehandelte Indexfonds, kurz ETFs, haben in den letzten zwei Jahrzehnten einen enormen Marktanteil auf dem Fondsmarkt gewonnen. Heute liegt das Volumen der ETFs bereits bei rund 3,2 Billionen US-Dollar und soll sich laut einer Umfrage der Unternehmensberatung PwC bis 2021 nochmals verdoppeln.
14.03.2017 | 10:53 Uhr
In der Studie untersuchen die Experten von PricewaterhouseCoopers die Ursachen für den Erfolg der ETFs in der Vergangenheit und gehen zugleich der Frage nach, welche Faktoren die zukünftige Marktentwicklung beeinflussen werden. Bekannterweise zeichnen sich ETFs gegenüber den klassischen Investmentfonds vor allem durch niedrige Verwaltungs- und Managementgebühren aus; zudem gewährleistet ihre hohe Fungibilität einen flexiblen Einsatz der Anlagemittel.
ETFs passen damit laut Studie optimal zur aufkommenden Digitalisierung im Asset Management. Als zukünftigen Trend identifiziert PwC vor allem das „Robo-Advisory“: neuartige Tools aus der Werkzeugkiste der Fintech-Unternehmen, die automatisiert passende Portfolios zusammenstellen. Und bei diesem Prozess, erklärt Markus Hammer, Leiter Asset and Wealth Management bei PwC, greifen die Robo-Advisor eben vorzugsweise auf ETFs zurück. Dadurch, so Hammer, könnten die Anlage-Roboter im europäischen Retailmarkt schon bald zum zweitwichtigsten Wachstumstreiber für die Branche avancieren.
Einen weiteren Wachstumsfaktor sieht Hammer in der zunehmenden Ausdifferenzierung der ETF-Produktpalette. So sind die sogenannten Smart-Beta-Fonds beispielsweise in der Lage, gezielt in Aktien zu investieren, die hohe Dividenden ausschütten oder ein überdurchschnittliches Gewinnwachstum ausweisen. Aber auch ETFs, die in festverzinsliche Anlagen investieren sowie aktiv gemanagten Indexfonds prophezeit die Studie großes Wachstumspotenzial.
Profitieren werden davon vor allem solche Anbieter, die schon seit Jahren am Markt etabliert sind und die über einen entsprechenden Bekanntheitsgrad verfügen. Fast zwei Drittel der Befragten nennen einen eingeführten Markennamen als Erfolgsfaktor, während der “Track Record“ und die bessere Kostenstruktur nur für jeden Dritten eine entscheidende Rolle spielen. Dass ein Fonds von einem bekannten Portfolio-Manager geführt wird, halten sogar nur 16 Prozent der Studienteilnehmer für erfolgsrelevant.
Quelle: PiceWaterhouseCoopers
Für die Untersuchung hat PwC 60 Kapitalanlage-Unternehmen befragt. Von den Teilnehmern sind etwa zwei Drittel als ETF-Manager tätig; der Rest teilt sich auf zwischen Asset Managern und Service Providern. Die teilnehmenden Unternehmen repräsentieren laut PwC mehr als 80% des weltweiten ETF-Markts.
(TG)
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