Goldpreis deckt kaum noch die Produktionskosten. Fonds mit teilweise über 40 Prozent Verlusten in 2013.
29.07.2013 | 16:00 Uhr
Der Preiseinbruch beim Gold hat zu einem Kursrutsch bei den Edelmetallproduzenten und Minengesellschaften geführ. Allein im zweiten Quartal 2013 ist der Goldpreis um rund 25 Prozent gefallen und hat mit zwischenzeitlich 1.180 US-Dollar je Feinunze das niedrigste Preisniveau seit drei Jahren erreicht. Zwar kostet das Edelmetall nun wieder etwa 1.330 US-Dollar. Doch reicht dieses Niveau nicht aus, die Goldminenbetreiber bei aktuellen Kosten glücklich zu machen: Die Produktionskosten für Gold lägen bei rund 1.200 US-Dollar je Feinunze, so die Börsen-Zeitung. Die Folge: Gesellschaften sind gezwungen, Kosten zu senken oder Minen zu schließen. Für antizyklische Anleger durchaus eine interessante Situation.
Analysten seien sich im vergangenen Herbst noch sicher gewesen, dass Goldminenfonds den Turnaround schaffen. Die Wahrheit sieht derzeit anders aus: Der weltweit größte Goldminenfonds BGF World Gold Fund (ISIN: LU0055631609) von BlackRock verlor alleine im ersten Halbjahr 2013 47,30 Prozent. Schon im vergangenen Jahr musste der 4,3 Milliarden Euro große Fonds Verluste von gut zehn Prozent hinnehmen. Über den Zeitraum von drei Jahren verlor der Fonds mit 53,65 Prozent mehr als die Hälfte seines Wertes. Dennoch trägt er die €uro-FondsNote 1. Fondsmanager Evy Hambro hat die Minen Goldcorp und Randgold Resources mit je 7,8 Prozent am stärksten gewichtet. Insgesamt machen Goldminen 75,6 Prozent des Portfolios aus (Stand: 30. Juni 2013).
Der Fonds befindet sich in guter Gesellschaft: Der Tocqueville Gold Fund (ISIN: FR0010649772) verlor im ersten Halbjahr mit 46,14 Prozent ähnlich viel wie der BlackRock-Fonds. Im vergangenen Jahr waren es minus 12,16 Prozent und über drei Jahre knapp 50 Prozent. Fondsmanager John Hathaway und Doug Groh können sich dennoch über die €uro-FondsNote 1 für ihren fast 100 Millionen Euro großen Fonds freuen. Yamana Gold und New Gold sind mit jeweils 4,9 Prozent ihre Top-Holdings.
Vergleichsweise gut steht der Goldminen-Fonds von Dr. Jens Ehrhardt da: Der DJE Gold & Ressourcen (ISIN: LU0159550077) verlor im ersten Halbjahr 2013 mit 29,25 Prozent vergleichsweise wenig. Auch im vergangenen Jahr konnte Fondsmanager Stefan Breintner die Verluste mit 7,52 Prozent in Grenzen halten. Über den Dreijahreszeitraum verlor er fast 40 Prozent. Auch der knapp 67 Millionen Euro große Fonds trägt €uro-FondsNote 1. Randgold Ressources und Antofagasta sind mit jeweils 4,2 Prozent die größten Einzeltitel von Breintner.
Dass der DJE-Fonds tatsächlich gut dasteht, zeigt der Vergleich mit dem FTSE Gold Mines Index: Der verlor 2013 bisher glatt 48 Prozent. 2012 waren es mit 17,31 Prozent noch höhere Verluste als bei den drei genannten Fonds. Und auch über drei Jahre schneidet der Index mit 60,25 Prozent deutlich schlechter ab. Ähnlich sieht es beim FINANZEN FundAnalyzer (FVBS)-Kategoriedurchschnitt „Aktienfonds Gold“ aus: Minus 44,46 Prozent in diesem Jahr, minus 14 Prozent im vergangenen Jahr und minus 53,61 Prozent über drei Jahre.
Goldminen-Fonds: Seit 2011 geht es bergab
Quelle: FINANZEN FundAnalyzer (FVBS)
(PD)
Diesen Beitrag teilen: