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„BRIC-Staaten sind aus Jugendalter heraus“

Dr. Ulrich Stephan, Deutsche Bank
Marktausblick

Große Schwellenländer haben sich etabliert. Für Berater: Aktienfonds mit Schwerpunkt Next-11 empfehlenswert.

13.09.2012 | 07:45 Uhr von «Patrick Daum»

Anleger, die in den vergangenen zehn Jahren auf Brasilien, Russland, Indien und China (BRIC) gesetzt haben, könnten zufrieden sein, meint Dr. Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege für Privat- und Geschäftskunden bei der Deutschen Bank. Die BRIC-Staaten hätten seitdem mit starkem Wachstum und steigenden Börsenkursen überzeugt. „Mit ihrer gestiegenen Wirtschaftsmacht ändert sich jedoch der Charakter einer BRIC-Investition“, sagt Stephan. „Die BRIC-Staaten sind aus dem Jugendalter heraus, ihre Abhängigkeit von der Weltkonjunktur wächst und andere Märkte drängen in die Rolle der dynamischen Aufsteiger.“

BRICs: China stark, Indien schwächelt

Dennoch sind die BRICs durchaus reizvoll: „Brasilien ist nach wie vor eine attraktive Anlagedestination für langfristig orientierte Anleger, obwohl sich das Binnenwachstum verlangsamt und bezüglich der Weltwirtschaft Unsicherheit herrscht“, sagt Dr. Marc Mobius, Executive Chairman der Franklin Templeton Markets Group. Insbesondere die FIFA-Fußball-WM 2014 und die Olympischen Spiele 2016 sowie Pläne der Regierung, 65 Milliarden US-Dollar in die Entwicklung der Infrastruktur zu investieren, ließen Anleger die weitere Entwicklung des Landes positiv einschätzen. Der Beitritt Russlands in die Welthandelsorganisation dürfte sich nach Ansicht von Mobius positiv auf die Handels-, Wirtschafts- und Investitionsbeziehungen zu den anderen globalen Mitgliedern auswirken. Allerdings habe sich der Inflationsdruck verstärkt während gleichzeitig das Wachstum der Einzelhandelsumsätze zurückging. „Dagegen präsentierte sich die inländische Gebrauchsgüternachfrage weiterhin gesund, da Kreditwachstum und steigende Einkommen den privaten Konsum weiter anregten“, so Mobius. In Indien ging die Inflation der Kraftstoffpreise gegenüber dem Vorjahr von 10,3 Prozent im Juni auf 7,4 Prozent im Juli zurück, die Inflation der Lebensmittelpreise stieg hingegen von 10,7 Prozent im Juni auf 11,5 Prozent im Juli an. Das Handelsbilanzdefizit habe sich zudem auf 15,5 Milliarden US-Dollar vergrößert (Juni: 10,3 Milliarden US-Dollar). Dies liege daran, so Mobius, dass die Exporte im Vorjahresvergleich um 14,8 Prozent auf 22,4 Milliarden Euro zurückgegangen seien. „Verantwortlich war die schwächere Nachfrage seitens der für Indien wichtigen Exportmärkte USA und EU“, analysiert der Experte. In China seien die Anlageinvestitionen in den ersten sieben Monaten 2012 im Vergleich zum Vorjahr sprunghaft  um 25,5 Prozent auf 1,8 Billionen US-Dollar angestiegen. „Das deutet darauf hin, dass die Bemühungen der Regierung zur Förderung der privaten Investitionen greifen“, so Mobius. Die Inflation habe ihren Abwärtstrend weiter fortgesetzt, wobei der Verbraucherpreisindex im Juli mit 1,8 Prozent im Vorjahresvergleich ein 30-Monats-Tief markierte.

MIST sind die neue Generation

Zwar sind die BRICs durchaus noch lukrativ, doch Anlagestratege Stephan denkt schon weiter: „Zu den attraktiven Schwellenmärkten der nächsten Generation zählen unter anderem Mexiko, Indonesien, Südkorea und die Türkei.“ Die Länder bilden den Schwerpunkt Next-11-Staaten und wurden vom Vorsitzenden von Goldman Sachs Asset Management, Jim O’Neill, vor kurzem als MIST-Staaten definiert. Sie repräsentierten verschiedene Regionen und seien unterschiedlich weit entwickelt. Gemeinsamkeiten erkennt Stephan im niedrigen Verschuldungsgrad von lediglich 25 bis 40 Prozent. Die Inflation falle mit Ausnahme der Türkei zudem überwiegend moderat aus. Als besonders weit entwickelt gelte Südkorea: „Die Volkswirtschaft zählt in vielerlei Hinsicht schon zu den Industrienationen“, stellt der Deutsche Banker fest. „In der Automobil- und Elektronikbranche ist das Land mit globalen Marken vertreten.“ Indonesien, das Land mit der viertgrößten Bevölkerung der Welt, ist Stephans Favorit in Südostasien: „Für Indonesien sprechen derzeit eine niedrige Verschuldung, die junge Bevölkerung, Aussichten auf wachsenden Binnenkonsum und reiche Rohstoffvorkommen.“ Für 2013 erwartet er ein Wirtschaftswachstum von 6,5 Prozent.

„Aktien aus Schwellenländern besitzen langfristig Potenzial“, ist Stephan überzeugt. Beratern empfiehlt der Experte Investitionen in Aktienfonds mit dem Schwerpunkt „Next-11“. Auch breit gestreute Schwellenländerfonds kämen in Frage.

(PD)

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