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Globale Perspektiven 2012

Carsten Riedel, CEFA-Analyst, Cortal Consors
Marktausblick

Negatives Wachstum Europa. USA von Immobilienkrise geprägt. Japan sollte als Anlageregion stärker berücksichtigt werden.

07.07.2012 | 07:45 Uhr von «Patrick Daum»

„Die Börsen sind volatil und werden volatil bleiben“, erwartet Carsten Riedel, CEFA-Analyst bei der BNP-Paribas-Tochter Cortal Consors. „Von einem Ende der Turbulenzen sind wir weit entfernt.“ Konnte die Eurozone im vergangenen Jahr noch ein BIP-Wachstum von ca. 1,5 Prozent erreichen, werde es im laufenden Jahr eher fallen. „Wir gehen davon aus, dass das Jahr ein Negativwachstum für die Eurozone bringen wird“, so Riedel gegenüber FundResearch. Der Arbeitsmarkt trage da nicht zur Beruhigung bei. Derzeit verzeichne Europa ein Rekordhoch von etwa elf Prozent. Ähnlich hoch lag die Quote zuletzt im Juni 1998 mit rund zehn Prozent. Zwar sei der deutsche Arbeitsmarkt weiter in robuster Verfassung. „Deutschland wird das Negativwachstum in Europa aber nicht rausreißen können“, befürchtet Riedel. Insgesamt erwartet der Diplom-Volkswirt einen Wachstumsrückgang von 0,4 Prozent für dieses Jahr. 2013 könnte es bei durchschnittlich 0,9 Prozent liegen. Die Inflationsrate lag im Mai noch bei 2,4 Prozent. Nach Ansicht der Europäischen Zentralbank könne sie durch einen steigenden Ölpreis aber gestützt werden. Das erwartet auch Riedel: „Der Ölpreis ist der kritische Faktor. Er könnte als Inflationstreiber fungieren.“

Die USA hätten noch immer mit der Krise am Immobilienmarkt zu kämpfen, was sich auf die Arbeitslosenquote auswirke: „Die USA haben eine Langzeitarbeitslosenquote, wie es sie noch nie gab“, sagt Riedel. Dadurch werde der Aufschwung gebremst. Und ein Ende der Schwächephase am Immobilienmarkt sei nicht in Sicht. „Im Zeitraum von Dezember 2007 bis August 2010 wurden ca. sieben Millionen Arbeitsplätze vernichtet und seitdem nur 3,2 Millionen neue Jobs geschaffen“, so der Analyst. Hoffnung mache allerdings, dass 2012 in den Vereinigten Staaten Präsidentschaftswahlen anstehen: „Wahljahre waren noch nie schlechte Jahre für die USA“, ist Riedel überzeugt. Präsident Barack Obama werde noch irgendetwas auf den Weg bringen. „Amerika wird weiterwachsen und der Obama-Effekt kann noch für Überraschungen sorgen“, glaubt der CEFA. Im Jahr 2010 stieg das BIP von 1,7 und in 2011 um 1,9 Prozent. Bis Ende des Jahres erwartet Riedel einen Anstieg auf 2,3 Prozent. 2013 könne das BIP sogar um 2,5 Prozent wachsen. Positiv sei zudem, dass sich die Inflation seit 2011 (3,1 Prozent) rückläufig entwickle. Dieses Jahr werde sie bei 2,1 Prozent liegen.

Nach der verheerenden Natur- und Atomkatastrophe im Frühjahr 2011 erhole sich die Wirtschaft in Japan derzeit immer stärker. Im vergangenen Jahr verzeichnete die Konjunktur eine Rezession von 0,7 Prozent, für dieses Jahr erwartet Riedel ein Wachstum von etwa zwei Prozent. In den letzten Monaten habe sich die Stimmung im verarbeitenden Gewerbe leicht erholt. Die Unternehmen zeigen sich darüber hinaus kurzfristig wieder zuversichtlicher, was die weitere konjunkturelle Entwicklung angeht. „Es ist nicht zu befürchten, dass Kapital abfließt“, erwartet Riedel. Im Vergleich zu Europa und den USA zeige sich der japanische Arbeitsmarkt in einer guten Verfassung. „Die Arbeitslosenquote hat sich im internationalen Vergleich gut gehalten“, analysiert Riedel. „Nahezu jeder, der sich bewirbt, findet derzeit eine Stelle.“ Das Verhältnis von offenen Stellen zu Bewerben liege aktuell bei 0,79 : 1.

Mit Blick auf die Emerging Markets konnte China im vergangenen Jahr ein BIP-Wachstum von 9,2 Prozent verzeichnen – das stärkste sei 2009. Im laufenden Jahr sollte es jedoch unter den Vorjahreswert fallen. Der stetig ansteigende Konsum dämpfe aber die Wachstumsabschwächung. Zudem vergrößere sich mit steigendem Wohlstand das Interesse an Luxusgütern: „In China sind Luxusunternehmen gefragt“, meint Riedel. „Chinesen stehen auf Statussymbole und sind reisefreudig.“ In Russland wuchs die Wirtschaft 2011 um 4,3 Prozent. Riedel erwartet für dieses Jahr einen Anstieg der Verbraucherpreise von 6,1 Prozent in 2011 auf 6,3 Prozent. „Russland muss es schaffen, den Konsum anzutreiben“, fordert Riedel. Doch bliebe dies zu bezweifeln. Außerdem sei das Land sehr stark von den Rohstoffpreisen abhängig: „Die Rohstoffpreise – speziell Öl – sind die Achillesferse von Russland.“ Brasilien startete aus Riedels Sicht schwächer ins erste Quartal 2012 als erwartet, worauf die Regierung die Importzölle gesenkt habe. Die wirtschaftliche Dynamik sollte in diesem Jahr etwa auf Vorjahresniveau bleiben, bei 2,7 Prozent BIP-Wachstum.  Insgesamt erwartet Riedel für die Emerging Marktes eine Fortsetzung des konjunkturellen Aufschwungs in 2012. Derzeit lägen die Wachstumsprognosen bei 4,7 Prozent für dieses und bei 5,5 Prozent für nächstes Jahr.

(PD)

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