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Rahmenbedingungen für deutsche Wirtschaft günstig

ifo-Institut, München
Marktausblick

ifo-Prognose: Schwächung der Konjunktur im Sommerhalbjahr. Euro-Austritt Griechenlands nicht dramatisch.

28.06.2012 | 16:19 Uhr von «Patrick Daum»

Die gesamtwirtschaftliche Produktion in Deutschland, im ersten Quartal 2012, hat mit einer Rate von 0,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal merklich zugelegt. Positive Impulse kamen vor allem vom Außenhandel. Das geht aus der aktuellen Konjunkturprognose des ifo-Instituts hervor. In der Binnenwirtschaft habe vorrangig der, im Vergleich zum vierten Quartal 2011, spürbar gestiegene Konsum zu Buche schlagen können. Dem entgegen stehe ein deutlicher Rückgang der Investitionen. Weiter verbessert habe sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt.

Auf Schwächephase folgt Konjunkturanstieg

Für das Sommerhalbjahr erwarten die Experten vom ifo-Institut dagegen eine Schwächephase der deutschen Konjunktur: „Die anhaltende Unsicherheit über den Fortgang der Schuldenkrise, das Auf und Ab an den Finanzmärkten sowie die Sorgen vor einer Konjunkturabschwächung bei wichtigen Handelspartnern dämpfen die realwirtschaftliche Entwicklung“, heißt es als Begründung im Bericht. Im zweiten und dritten Quartal 2012 werde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um jeweils nur 0,1 Prozent zunehmen. Die konjunkturellen Auftriebskräfte dürften nach Ansicht der ifo-Volkswirte aber gegen Jahresende wieder die Oberhand gewinnen. Dies sei auf die günstigen Rahmenbedingungen für die deutsche Wirtschaft zurückzuführen. Denn die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank wirke im Inland weiter anregend. Die ausgeprägte Präferenz internationaler Investoren zugunsten von Kapitalanlagen in Deutschland halte zudem das Zinsniveau niedrig. Exporte in den Nicht-Euro-Raum profitierten vom abgewerteten Euro. „Von daher ist für das vierte Quartal mit einem leichten Anziehen der gesamtwirtschaftlichen Produktion in Höhe von 0,3 Prozent zu rechnen“, so der ifo-Bericht. „Insgesamt dürfte das BIP im Jahresdurchschnitt 2012 um 0,7 Prozent steigen.“

Für 2013 wird aufgrund einer steigenden Binnennachfrage erwartet, dass die Produktion noch an Fahrt gewinne. Den privaten Konsum prognostizieren die ifo-Experten bei 1,5 Prozent. Die Bruttoanlageinvestitionen würden zudem spürbar steigen. Ein BIP-Wachstum von 1,3 Prozent sei realistisch. Die Inflation hingegen bleibe kräftig: „Insgesamt dürften die Verbraucherpreise in diesem und im nächsten Jahr um jeweils zwei Prozent steigen“, so die Erwartungen. Bereinigt um den Einfluss von Energieträgern werde die Inflation von 1,6 Prozent in 2012 auf 2,2 Prozent in 2013 steigen.

Europa hat noch viel zu tun

Mit Blick auf einen möglichen Euro-Austritt Griechenlands, gehen die Volkswirte davon aus, dass dies die europäische Schuldenkrise nicht dramatisch eskalieren lasse. Dies setze aber voraus, dass es gelingt, die negativen Effekte kurzfristig aufflammender Finanzmarktturbulenzen abzumildern. Dies könne durch die Versorgung solventer Banken mit ausreichend Liquidität geschehen sowie durch die Rekapitalisierung oder systemschonende Abwicklung angeschlagener Kreditinstitute. „Zum anderen setzt die Annahme voraus, dass die Euroraumländer mit Struktur- und Solvenzproblemen durch Wort und Tat dokumentieren, dass sie willens und in der Lage sind, weiter an dem bereits angekündigten Reform- und Sparkurs festzuhalten oder sogar, falls nötig, die fiskalische Konsolidierung weiter zu intensivieren, um das Vertrauen der Investoren nicht vollends zu verlieren“, fordert der Bericht. Unter diesen Voraussetzungen dürften die Folgen einer möglichen Insolvenz Griechenlands innerhalb oder außerhalb der Währungsunion begrenzt bleiben und zu keiner Ansteckung weiterer Mitgliedsstaaten führen.

Das Hauptrisiko für die weltwirtschaftliche Entwicklung bleibe nach wie vor die Eskalation der europäischen Schuldenkrise. Diese wird von Seiten des ifo-Instituts als ebenso wahrscheinlich eingeschätzt, wie der Euro-Austritt Griechenlands. Denn die Strukturprobleme der europäischen Krisenstaaten seien noch immer enorm. Dazu kämen unsolide Staatsfinanzen, hohe Leistungsbilanzdefizite und erhebliche Nettoverschuldungen. Damit Europa dies stemmen könne, werde der Übergang von derzeit noch erheblichen Defiziten zu starken Überschüssen in der Handels- und Dienstleistungsbilanz erforderlich sein. „Die erfolgreiche Durchführung dieses Anpassungsprozesses setzt jedoch eine Reallokation der Produktionsfaktoren zugunsten des Sektors der handelbaren Güter sowie eine spürbare Verbesserung der preislichen Wettbewerbsfähigkeit voraus“, mahnen die Münchner Volkswirte. Sie räumen jedoch auch ein, dass die Prognoseunsicherheit „derzeit extrem hoch“ sei. Denn die Konjunktur hänge erheblich stärker als üblich von politischen Entscheidungen ab, die nur schwer vorhersagbar seien.

(PD)

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