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Saxo Bank erwartet systemischen Zusammenbruch Europas

Peter Granry: Anreize für die Mikroökonomie schaffen
Marktausblick

Ausblick für Q3 alles andere als positiv. Investitionsanreize für die Mikrowirtschaft sind unumgänglich.

25.07.2012 | 07:45 Uhr von «Patrick Daum»

Im Ausblick für das dritte Quartal 2012 kommt die Saxo Bank, Spezialist für Online-Trading und Investment, zu dem Schluss, dass Europa nicht nur praktisch insolvent ist, sondern diese Tatsache auch noch leugnet. Ein glaubwürdiger Plan für die Zukunft bestehe ebenfalls (noch) nicht. Für die Experten der dänischen Bank bestehen Krisen wie die derzeitige in Europa aus drei Phasen: Erstens Leugnen, zweitens Protest, drittens Mandat zur Veränderung. Die EU befinde sich momentan zwischen der ersten und zweiten Phase. In Phase eins glauben Politiker und Zentralbanker, die Krise mit quantitativen Lockerungen und finanziellen Stimulationsmaßnahmen schon richten zu können. Die Phase des Protests kennzeichne die Wahl einer neuen Regierung, die allerdings die wahren Probleme auch nicht anzugehen vermöge. In der dritten Phase schließlich würden die politisch Verantwortlichen dazu gezwungen, wirksame Maßnahmen zu ergreifen. Diese werde, nach Ansicht der Saxo-Bank-Experten, wohl noch in diesem Jahr erreicht. Dann aber nicht durch eine Art Erleuchtung der Politik, sondern infolge eines systemischen Zusammenbruchs Europas. Fiskalischer Stimulus, Bilanzausweitung der Zentralbanken und niedrige Zinsen seien keine geeigneten Maßnahmen zur Bewältigung der Krise. Vielmehr gehöre die Mikroökonomie, als die stärkste Seite der Wirtschaft, wieder auf die politische Tagesordnung. „Wir brauchen einen echten Wandel, der uns eine starke und nachhaltige Erholung vom derzeitigen Tiefpunkt bringt“, fordert Peter Garnry, Aktienstratege bei der Saxo Bank. „Die Hauptbeteiligten der aktuellen Krise – Europa, die USA, aber auch Asien – verharren weiter in völliger Tatenlosigkeit.“ Die Lösung der Krise liegt für Garnry auf der Hand: „Schafft für die Mikrowirtschaft Anreize zum Investieren und Produzieren und erkennt endlich, dass ein Wachstumsplan flankiert werden muss von Sicherheit, Bildungschancen, einem fairen Gesundheitssystem, liquiden Kapitalmärkten und vernünftigen Steuern.“

Mit Blick auf Asien sei vor allem Chinas Wachstumsflaute beunruhigend. Um den Binnenkonsum weiter anzukurbeln, erwarten die Volkswirte der Saxo Bank weitere Zinssenkungen. Diese würden sich jedoch vor allem auf den Mindestreservesatz für Geschäftsbanken beziehen. Zu einem Anstieg der Yuan-Kredite werde es in jedem Fall kommen. Durch das verlangsamte Wachstum im Reich der Mitte, aber auch durch zu wenige Fortschritte Europas im Kampf gegen die Schuldenkrise sowie die Schwächephase der US-Wirtschaft, sei es im vergangenen Quartal zu einem Ausverkauf an den Rohstoffmärkten gekommen. Paradoxerweise, so die Saxo-Bank-Experten, könnten die niedrigen Preise das beste Mittel gegen ein Preistief sein. Denn angesichts des schleppenden Angebotswachstums, der niedrigen Lagerbestände, der restriktiven Kreditvergabe der Banken und der begrenzten Investitionsanreize für das produzierende Gewerbe, dürfe der positive Preiseffekt, der sich daraus ergeben werde, nicht übersehen werden. Bei Anleihen sind die Volkswirte ebenfalls vorsichtig. Der kräftige Rückgang der Anleiherenditen vor allem in Deutschland im vergangenen Quartal sei angesichts der noch immer recht stabilen Inflationserwartungen eine Extremsituation gewesen. Dies führe zu einem recht unattraktiven Risiko-Rendite-Profil deutscher Staatsanleihen gemessen am aktuellen Zinsniveau.

(PD)

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