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„Schuldenabbau lässt kaum Wachstumsphantasien zu“

Dr. Jan Amrit Poser (li.) und Philipp E. Bärtschi
Marktausblick

Viertes Quartal 2012 wird nicht einfach. Gewinnschätzungen für 2013 müssen nach unten revidiert werden.

08.10.2012 | 13:11 Uhr von «Patrick Daum»

Makroökonomisch und politisch betrachtet steht kein einfaches Quartal bevor“, sagt Dr. Jan Amrit Poser, Chefökonom und Leiter Research bei der Bank Sarasin. „Wir denken, dass die Entscheidungsträger in den großen Wirtschaftsmächten zu weitreichenden Maßnahmen gezwungen sein werden, um einen neuen Aufschwung einzuleiten.“ Die Unsicherheit über den weiteren Konjunkturverlauf dürfte daher mindestens bis Jahresende anhalten. Längerfristig gehen die Experten der Bank Sarasin davon aus, dass sich Anleger anstatt auf eine Hyperinflation oder einen globalen Schuldenschnitt, eher auf eine finanzielle Repression einstellen sollten. „Diese zielt darauf ab, den Schuldenstand über die Zeit zu reduzieren, indem die Zinsen unter dem Nominalwachstum gehalten werden.“ Als Nebeneffekt erfolge jedoch ein schleichender Transfer von Gläubigern zu Schuldnern, von Sparern zu Hypothekaufnehmern und von zukünftigen zu heutigen Rentnern.

Das dritte Quartal 2012 war geprägt durch die Beschlüsse der Europäischen Zentralbank (EZB) und der US-amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed). Die EZB habe es nach Ansicht der Volkswirte der Bank Sarasin geschafft, durch das neue Anleihenkaufprogramm die Furcht vor einem Auseinanderbrechen der Währungsunion einzudämmen. Die Entscheidung der Fed, das dritte Quantitative Easing Paket (QE3) aufzusetzen, sei vor allem durch die hohe Arbeitslosigkeit begründet gewesen. Im Gegensatz zu vorherigen QE-Paketen gebe es für QE3 keine Obergrenze, wie viele Anleihen insgesamt gekauft werden dürfen. „Dennoch sieht es in den USA wenig rosig aus“, so das Urteil der Sarasin-Experten. Ändere sich nichts an der gegenwärtigen Politik, komme es im nächsten Fiskaljahr automatisch zu Steuererhöhungen und Ausgabensenkungen in Höhe von 607 Milliarden US-Dollar. Dies führe zu einem Rückgang des BIP von fünf Prozent. „Der Schuldenabbau und die Notwendigkeit zu sparen, lassen kaum Wachstumsphantasien zu“, sagt Poser. Die globale Wachstumsabschwächung mache auch vor China nicht halt: „Die offiziellen BIP-Daten wiesen zwar im zweiten Quartal 2012 eine weiche Landung oberhalb des Wachstumsziels der Regierung von 7,5 Prozent aus. Doch die Elektrizitätsproduktion deutet eher auf ein BIP-Wachstum von knapp fünf Prozent hin“, glauben die Volkswirte.

Die durch das Eingreifen der Zentralbanken ausgelöste Aktienrallye komme allmählich zum Ende. Unter der Annahme, dass es aus Bewertungssicht kaum Aufwärtspotenzial gebe, hänge die weitere Entwicklung der Aktienmärkte stark von den Unternehmensgewinnen ab. „Wir erwarten, dass die Gewinnschätzungen für 2013 auch im vierten Quartal weiter nach unten revidiert werden“, sagt Philipp E. Bärtschi, Chefstratege der Bank Sarasin. „Viele Firmen müssen wohl ihre Prognosen mit dem nächsten Quartalsbericht zurücknehmen, da die globale Konjunktur nicht so schnell an Fahrt gewinnen wird, wie von den Zentralbanken erhofft.“ Daher sei auch in Bezug auf die Regionen eine defensive Positionierung angezeigt: „Bei Schwellenländern ist Vorsicht geboten und es sind eher die defensiven Märkte in Europe zu bevorzugen.“ Bis zum Jahresende sei mit fallenden Kursen zu rechnen. Erst mit einem erwarteten Aufschwung 2013 werde das Umfeld wieder freundlicher.

(PD)

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