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US-Aktienfonds von Haushaltsstreit nicht beeinflusst

US-Präsident Barack Obama: Die Sparbombe tickt
Marktausblick

Bis zum 19. Mai 2013 muss die Schuldenobergrenze der USA erhöht werden. US-Aktienfonds bleiben davon unbeeindruckt.

17.05.2013 | 07:45 Uhr von «Patrick Daum»

Und täglich grüßt das Murmeltier, könnte man inzwischen denken. Wieder stehen die USA vor dem Staatsbankrott. Wieder – so sind sich die meisten Experten einig – wird es soweit nicht kommen. Bis zum 19. Mai 2013 muss das Land seine Schuldenobergrenze erhöhen, sonst droht der Staatsbankrott.

Einigung wurde immer wieder verschoben

Aber der Reihe nach: Die US-amerikanische Verfassung von 1787 verleiht dem Kongress die Kompetenz, per Gesetz Kreditaufnahmen zu beschließen. Bis zum Ersten Weltkrieg tat er das bei jeder einzelnen Kreditaufnahme. Um die Kriegsbeteiligung flexibel finanzieren können, wurde der Regierung dann das Recht eingeräumt, bis zu einer festgelegten Grenze eigenständig über Kreditaufnahmen zu entscheiden. Diese strikte Schuldenobergrenze kann allein per Gesetz geändert werden. Im Sommer 2011 weigerte sich der US-Kongress, sie anzuheben. Um eine Haushaltskrise zu umgehen, wurde die Anhebung der Schuldenobergrenze mit einem mittelfristigen Plan zur Haushaltskonsolidierung verknüpft. Doch Demokraten und Republikaner schafften es nicht, sich über die Details des Plans zu einigen. Stattdessen wurde die Schuldenobergrenze auf 16,4 Billionen US-Dollar festgesetzt. Diese Marke wurde Ende 2012 erreicht und entsprach etwa 105 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in diesem Jahr. Im Zuge des Streits um das „Fiscal Cliff“ einigten sich die Parteien zum Jahreswechsel auf eine Fristverlängerung zur Anhebung der Schuldenobergrenze bis zum 19. Mai 2013. Schulden, die bis dahin aufgenommen werden, werden nachträglich mit der gesetzlichen Obergrenze angerechnet. Dies ermöglicht der Regierung eine Neuverschuldung in unbegrenzter Höhe. Voraussetzung für die nachträglichen Korrekturen aber ist, dass die Frist nicht auf unbestimmte Zeit verlängert wird und dass die Schuldenobergrenze mindestens der Höhe der Neuverschuldung entspricht. Wird kein Haushaltskompromiss mit einer langfristigen Erhöhung der Schuldenobergrenze erreicht, droht die Zahlungsunfähigkeit. Oder?

Staatsverschuldung geht zurück

„Sollte die Schuldenobergrenze nicht angehoben werden, hätte das Finanzministerium noch bis Mitte Juli ausreichend Handlungsspielraum“, sagt zumindest Rudolf Besch, Volkswirt bei der DekaBank. Zudem ging die Staatsverschuldung im März dieses Jahres überraschend zurück. Zum 1. März waren automatische Haushaltskürzungen in Kraft getreten, die ursprünglich schon zum Jahreswechsel hätten kommen sollen. Das Haushaltsdefizit sei im März auf 107 Milliarden US-Dollar gesunken, teilte das Finanzministerium Mitte April mit. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 198 Milliarden US-Dollar. Analysten hatten ein fünf Milliarden US-Dollar höheres Haushaltsloch erwartet. Auch die Staatsausgaben fielen mit 293 Milliarden US-Dollar geringer aus. Im Vorjahr waren es noch 369 Milliarden US-Dollar. Als Grund hierfür sehen Experten einen geringeren Einsatz des Finanzrettungsfonds „Tarp“ (Troubled Asset Relief Programm) sowie einen Rückgang der Rüstungsausgaben um 16 Prozent. Gleichzeitig stiegen im März die Steuereinnahmen um neun Prozent auf 186 Milliarden US-Dollar. Generell scheint sich die US-Wirtschaft vor dem 19. Mai nicht sonderlich zu fürchten. Anfang des Monats gab das Arbeitsministerium bekannt, dass im April die Zahl der Arbeitsplätze um 165.000 – und damit stärker als erwartet – ausgebaut werden konnte. Die Arbeitslosenquote ging von 7,6 auf 7,5 Prozent leicht zurück. Die Aktienmärkte reagierten erfreut: Der Dow Jones schloss erstmals in seiner Geschichte über der Marke von 15.000 Punkten. Auch der breit gefasste S&P 500 durchbrach zum ersten Mal die Grenze von 1.600 Punkten.

US-Aktienfonds überzeugen in 2013

US-Aktienfonds zeigen ebenfalls eine starke Performance im laufenden Jahr. Der Kategoriedurchschnitt „Aktienfonds USA“ des FINANZEN FundAnalyzer (FVBS) ist in den ersten vier Monaten dieses Jahres um 12,75 Prozent gestiegen und damit deutlich stärker als im gesamten Jahr 2012 (9,93 Prozent). Die Peergroup weist lediglich zwei Fonds auf, die von Januar bis April 2013 Verluste verzeichnen mussten: Der Kathrein US Equity (ISIN: AT0000779665) verlor  0,42 Prozent und der BNPP L1 Opportunities USA (ISIN: LU0377125157) 10,85 Prozent. Bei der Großbank BNP Paribas muss man sich deswegen aber nicht grämen. Mit dem BNPP L1 Equity High Dividend USA (ISIN: LU0377083059) haben die Franzosen noch ein heißes Eisen im Feuer. Der Fonds rangiert auf Platz sechs der Peergroup und zeigt in den ersten vier Monaten des laufenden Jahres eine Performance von 17,43 Prozent. Das Volumen des viereinhalb Jahre alten Fonds beträgt jedoch nur ca. 13 Millionen Euro. Fondsmanager Wouter Weijand setzt zu 18,2 Prozent auf Basiskonsumgüter (Stand: April 2013). Auf zyklische Konsumgüter entfallen 15,5 Prozent und auf Industrietitel 13,3 Prozent.

Am stärksten performte ein Neuling. Der EdR US Value & Yield (ISIN: FR0011262567) von Edmond de Rothschild wurde erst im Juli 2012 aufgelegt, hat aber bereits ein Volumen von über 900 Millionen Euro. Für das Jahr 2013 steht bisher ein Plus von 22,84 Prozent. Die Fondsmanager Christophe Foliot und Adeline Salat-Baroux investieren 22,9 Prozent des Fondsvolumens in den Gesundheitssektor und 19,6 Prozent in Finanztitel (Stand: Mai 2013). Auf den Industriesektor entfallen 16,8 Prozent. Ebenfalls zu überzeugen wusste der Sarasin Sustainable Equity (ISIN: LU0526864581). Der im Oktober 2010 aufgelegte Fonds schaffte im laufenden Jahr bisher ein Plus von 19,78 Prozent. Mit einem Volumen von ca. 33 Millionen Euro ist er vergleichsweise klein. Das Sarasin-Fondsmanagement-Team hat den IT-Sektor mit fast 44 Prozent sehr stark gewichtet. Konsumgüter (zyklische und nichtzyklische) sind zu fast 40 Prozent im Portfolio enthalten (Stand: Mai 2013). Der beste US-Aktienfonds  mit €uro-FondsNote 1 kommt von Vontobel: Der US Value Equity (ISIN: LU0035765741) legte im in den ersten vier Monaten des Jahres um 11,71 Prozent zu. Die Fondsmanager Edwin Walczak und Matthew Benkendorf verwalten ein Volumen von fast 860 Millionen Euro in ihrem bereits 1991 aufgelegten Fonds. Zu jeweils knapp einem Viertel verteilt es sich auf Basiskonsumgüter, Finanztitel und Nicht-Basiskonsumgüter. Das restliche Viertel ist vom IT-Sektor dominiert, auf den 17,4 Prozent entfallen.

US-Aktienfonds: Starker Start ins Jahr 2013

Quelle: FINANZEN FundAnalyzer (FVBS)

Prognosen fehlen

 Schon vor den Ausgabenkürzungen im März befand Harm Buchholz, US-Chefvolkswirt bei Unicredit: „Die Lage wird dramatisiert.“ Die US-Wirtschaft befinde sich im Aufschwung. Wird das nach dem 19. Mai noch immer der Fall sein? Konkrete Prognosen von Experten gibt es bisher nicht. Da das Finanzministerium aber noch einen Handlungsspielraum von zwei Monaten besitzt, ist eher nicht davon auszugehen, dass sich Demokraten und Republikaner einigen werden. Vielmehr dürfte ein Kompromiss bis Juli aufgeschoben wird. Dann wird es ernst. Es droht die Zahlungsunfähigkeit. Schon wieder.

(PD)

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