Während es mit den meisten Asset Klassen im Dezember bisher kräftig in den Keller ging, konnten Fonds, die in Geldmarktpapiere investieren, historische Mittelzuflüsse verzeichnen.
18.12.2018 | 10:26 Uhr
Der Dezember ist heuer kein guter Monat für Anleger, scheint es. Von einer Jahresendralley sind die Kapitalmärkte weit entfernt, vielmehr zeigen die Indikatoren für die meisten Asset Klassen steil nach unten – abgesehen vielleicht von den Emerging-Markets.
In der zweiten Woche des Monats konnten europäische Investmentfonds unterm Strich zwar Mittelzuflüsse von insgesamt 21,3 Mrd. € verbuchen. Allerdings flossen die Gelder fast ausschließlich in eine Richtung: In Geldmarktfonds. Diese Fonds verbuchten Einnahmen von mehr als 81 Mrd. € – historischer Rekord. Dafür mussten fast alle anderen Fondsklassen Federn lassen. Aus Aktienfonds wurden im Gegenzug 46,2 Mrd. € abgezogen, das war beinahe doppelt viel wie in jeder anderen Woche seit 1992, hat der Branchendienst Lipper Alpha Insight errechnet; Rentenfonds mussten Anteile im Wert von 13,4 Mrd. € zurücknehmen.
Unter den Aktienfonds waren die Large-Cap-Fonds die großen Verlierer: Hier gaben Anleger Anteile im Wert von 23,3 Mrd. € zurück, während die Mid-Cap-Fonds 5,2 Mrd. € verloren. Aktienfonds mit internationaler Ausrichtung verzeichneten Abflüsse in Höhe von 8,3 Mrd. €.
Bei den Rentenfonds mussten Flexible Produkte Abflüsse im Wert von 7,2 Mrd. € hinnehmen, bei Fonds, die in Investment-Grade-Anleihen investieren, waren es 3,7 Mrd. €.
Der Ausverkauf bei Aktien- und Rentenfonds hat seine Ursache aber vielleicht nicht allein in der trüben Nachrichtenlage, die vom Brexit, Handelskrieg, steigenden Zinsen und Sorgen um einen Konjunkturrückgang geprägt ist, mutmaßt Lipper Alpha Insight: Viele Anleger stoßen in einem solchen Umfeld auch gerne zum Jahresende ein paar Verlierer ab, um die Verluste steuerlich zu nutzen oder sie trennen sich von Fonds, um die Besteuerung der Ausschüttung zu vermeiden.
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