Analyse: Growth schlägt Value – aber nicht überall
Die „Magnificent 7“ bestimmten im vergangenen Jahr Schlagzeilen und Renditen – und sorgten auch dafür, dass Growth wieder deutlich besser performte als Value. Dass dies allerdings gar nicht überall der Fall war, zeigt eine Untersuchung von Pascal Kielkopf.08.01.2024 | 12:02 Uhr
Der Kapitalmarktanalyst von HQ Trust berechnete die relative Performance der MSCI Value- zu den Growth-Indizes in den 4 wichtigen Anlageregionen USA, Europa, Pazifik sowie den Schwellenländern im Jahr 2023. Für eine Zuordnung zum Wachstumsindex sind für den Indexanbieter MSCI ein hohe Gewinn- und Umsatzwachstum relevant, bei den Value-Aktien ist das Kurs-Gewinn- und Kurs-Buchwert-Verhältnis entscheidend.
· „In den USA endete der Zweikampf zwischen Value und Growth mit einem klaren Sieg der Wachstumsaktien, die im Jahr 2023 um 22 % besser liefen.“
· „Damit sorgten Apple, Microsoft, Nvidia & Co auch für die größte Performancedifferenz der beiden Anlagestile in den 4 Regionen.“
In Europa sieht die Lage schon weniger eindeutig aus:
· „Mitte Oktober lagen die europäischen Value-Titel noch in Führung, bevor sie sich Growth noch knapp geschlagen geben mussten.“
· „Die Outperformance der Growth-Werte betrug in Europa aber gerade einmal 3 %.“
· „Während der Growth-Index in den USA vor allem durch die großen Technologieaktien geprägt ist, sind dort in Europa vor allem Industrie-, Gesundheits- und Basiskonsum-Aktien vertreten, die 2023 nur durchschnittlich performten.“
In der Pazifikregion und den Schwellenländern lagen die Value-Aktien 2023 sogar vor den Growth-Titeln:
· „In der Pazifikregion schnitten die Value-Werte im vergangenen Jahr um 5 % besser ab, in den Schwellenländern waren es sogar 14 %.“
· „In den Schwellenländern ist der Wachstumsindex durch große Technologiekonzerne wie TSMC oder Tencent geprägt. Im Gegensatz zu den USA schloss der Index das Jahr jedoch vor allem wegen der chinesischen Tech-Unternehmen schwach ab.“
· „Im Pazifikraum, in dem Japan zwei Drittel des Gewichts ausmacht, konnten vom Konjunkturaufschwung dagegen vor allem traditionelle Industrie- und Automobilaktien profitieren.“