AXA-IM-Experte: „Renditevorteil durch Schwellenländer-Anleihen“

Beim €uro-Roundtable in Hamburg spricht Alexander Froschauer, Leiter Fixed Income bei AXA Investment Managers, über die Vorteile von Schwellenländer-Anleihen.

13.03.2015 | 12:45 Uhr von «Patrick Daum»

Beim ersten €uro-Roundtable in Hamburg standen die Emerging Markets thematisch im Mittelpunkt. Die Experten von fünf Fondsgesellschaften diskutierten die besten Anlagemöglichkeiten in den Schwellenländern. Alexander Froschauer, Leiter Fixed Income von AXA Investment Managers, erläutert im Gespräch mit FundResearch, warum insbesondere der Rentenmarkt dieser aufstrebenden Staaten attraktiv ist, welche Merkmale Staaten aufweisen müssen und vor welchen Risiken Anleger aufpassen müssen.

FundResearch: Herr Froschauer, mit dem AXA WF Emerging Markets Short Duration Bonds setzen Sie Schwellenländer-Anleihen. Was macht den dortigen Rentenmarkt so attraktiv?

Alexander Froschauer: Aus aktueller Sicht zweifellos der enorme Renditevorteil von Emerging Market Anleihen im Vergleich zu den „risikoärmeren“ Renditen der entwickelten Anleihenmärkte. Der Ölpreisverfall, sowie der Russland/Ukraine Konflikt haben diese Märkte nicht die Performance der anderen Anleihenmärkte mitmachen lassen. Seit Jahresbeginn sieht es allerdings so aus, als ob sich Investoren mit dem erhöhten Risiko abgefunden haben und wieder bereit sind in Schwellenländer-Anleihen zu investieren.

FundResearch: Welche Länder stehen aus Anleihesicht im Vordergrund?

Alexander Froschauer: Idealerweise Länder mit soliden fundamentalen Rahmenbedingungen, wie geringer Verschuldungsquote, hohem Wachstum, Vollbeschäftigung, politischer Stabilität, hoher Zahlungsmoral, mäßiger Inflation und attraktiven Zinsen. In der Realität wird man allerdings in der einen oder anderen Kategorie Abstriche machen müssen, weil man aus zwei Schuldnern kein Portfolio produzieren kann. Das ist allerdings bei den entwickelten Märkten nicht anders.

FundResearch: Mit welcher Strategie wird der Fonds gemanagt? 

Alexander Froschauer: Der AXA WF Emerging Markets Short Duration Bonds besteht aus Staats- und Unternehmensanleihen der Schwellenländer im Investment Grade und High Yield Bereich. Wir analysieren dafür über 40 Staaten und mehr als 500 Unternehmen. Mit einem Zinsrisiko von unter drei Jahren und einem optionalen Fremdwährungsanteil von bis zu 15 Prozent verfolgen wir einen „Absolute Return“-Ansatz ohne Anbindung an eine Benchmark.


Alexander Froschauer, Leiter Fixed Income bei AXA IM

FundResearch: Das vergangene halbe Jahr lief für den Fonds nicht wirklich gut. Was war los?

Alexander Froschauer: Nun wie schon erwähnt, kamen im zweiten Halbjahr 2014 einige negative Faktoren zusammen. Durch den Ölpreisverfall wurden einige Emerging Markets wie Russland, Venezuela oder Brasilien stark in Mitleidenschaft gezogen, da man massive Einbrüche in ihren Staatseinkommen befürchtete. Durch die Ukraine-Krise und den darauf folgenden Sanktionen der EU kam es zu einer massiven Abwertung des Rubels und tendenziell auch anderer Schwellenländer-Währungen. Dies alles führte dazu, dass die positive Performance des ersten Halbjahres fast vollständig wieder verloren ging. 

FundResearch: Wie sieht die Portfolio-Allokation aus?

Alexander Froschauer: Wie man es von einem professionellen Management erwarten darf, sind die Investments genügend breit gestreut in über 140 Einzelpositionen, mit rund 20 Prozent Staats- und rund 72 Prozent Unternehmensanleihen,  da wir derzeit ein Bargeldpolster von rund sieben Prozent halten um Opportunitäten nützen zu können. Mit einem konservativen Zinsrisiko von 2,3 Jahren sind wir in Positionen mit einem Durchschnittsrating von BB+ investiert, wobei rund die Hälfte des Portfolios Investmentgrade Rating aufweist. 

FundResearch: Auf welche Risiken müssen sich Anleger bei Renteninvestments in Schwellenländer einstellen?

Alexander Froschauer: Naturgemäß sind Risiken bei Schwellenländer-Anleihen höher einzustufen als bei entwickelten Märkten. Zum Kreditrisiko kommen noch Liquiditäts- und politische Risiken hinzu. Dazu muss man allerdings auch anmerken, dass mit einer aktuellen Rendite unseres Fonds von über fünf Prozent diese Risiken auch entlohnt werden, wenn man sich vor Augen führt, dass laufzeitenkongruente deutsche Staatsanleihen derzeit eine negative Rendite von - 0,2 Prozent abwerfen. Für das Währungs- und Zinsrisiko bieten wir mit unserem konservativen Produkt eine Investitionsmöglichkeit an, welche diese Risiken strukturell für den Investor minimiert.    

AXA Investment Managers bietet mit dem AXA WF Emerging Markets Short Duration (ISIN: LU0800597873) einen Kurzläufer-Rentenfonds an. Der Fonds wurde im September 2012 aufgelegt und schaffte seit dem ein Plus von 18,2 Prozent. Das vergangene Jahr schloss er mit einer Wertentwicklung von 13 Prozent und auch der Start in 2015 war mit einem Plus von 7,3 Prozent mehr als ordentlich. Zum Vergleich: Die Kategorie „Rentenfonds Emerging Markets“ des FINANZEN FundAnalyzer (FVBS) performte 2014 mit durchschnittlich 8,2 Prozent und erreichte in den ersten beiden Monaten dieses Jahres eine Wertsteigerung von sechs Prozent.

AXA Emerging Markets Short Duration: Deutliche Outperformance zur Peergroup

Quelle: FINANZEN FundAnalyzer (FVBS)

(PD)

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