Commerz Real: „Positive Rendite in den nächsten 42 Jahren“

FundResearch-Fondsmanager-Talk: Mario Schüttauf spricht über seinen Immobilienfonds hausInvest und erklärt seine Immobilien-Philosophie.

05.02.2014 | 06:45 Uhr von «Patrick Daum»

Mario Schüttauf ist bei Commerz Real Fondsmanager des hausInvest (ISIN: DE0009807016). Der Fonds ist in der Kategorie „Immobilienfonds/Welt“ im FINANZEN FundAnalyzer (FVBS) gelistet. FundResearch traf Schüttauf auf dem Fondskongress in Mannheim und sprach mit ihm über die Zukunft seines Fonds.

hausInvest: Jedes Jahr mit positiver Rendite

Quelle: FINANZEN FundAnalyzer (FVBS)

FundResearch: Herr Schüttauf, Sie sind Fondsmanager des Immobilienfonds hausInvest. Die Assetklasse der offenen Immobilienfonds hatte schwierige Jahre hinter sich. Warum sollten Anleger dort investieren?

Mario Schüttauf: Anleger, die in einen offenen Immobilienfonds investieren, denken langfristig und sind an einem nachhaltig soliden Vermögensaufbau interessiert. Das hat der hausInvest bisher geschafft. Seit seiner Auflage im Jahr 1972 hat er jedes Jahr eine positive Rendite erwirtschaftet. Ich bin überzeugt: Das werden wir auch in den nächsten 42 Jahren schaffen. Der Fonds eignet sich ideal als Portfolio-Beimischung, um das Risiko zu senken und die Rendite gleichzeitig zu erhöhen.

FundResearch: Wie sieht der aktuelle Bestand im Portfolio aus?

Mario Schüttauf: Derzeit hat der Fonds ein Volumen von rund neun Milliarden Euro. Im Portfolio befinden sich 110 Immobilien. Wir sehen jede Immobilie als eigenständiges Objekt, das im Asset Management mietergerecht betreut und gegebenenfalls auch weiterentwickelt werden muss.

FundResearch: Wie meinen Sie das?

Mario Schüttauf: Der Markt wandelt sich mit der Zeit. Besonders deutlich wird dies etwa bei Shopping-Centern. Sie müssen angesichts der zunehmenden Bedeutung des Internet-Handels Einkaufserlebnisse schaffen, die online nicht darzustellen sind. Das hat Auswirkungen auf die konzeptionelle Ausrichtung von Shopping-Centern. Hinzu kommt der Zeitgeist: Trends lassen Marken kommen und gehen.  So ändern sich immer wieder  die Anforderungen an die jeweilige Immobilie. Oder nehmen wir das Beispiel Büroimmobilien: Auch Bürokonzepte ändern sich mit der Zeit und mit ihnen die Erwartungen bezüglich Ausstattung und Technik. Wir unterstützen unsere Mieter mit Investitionen bei der Anpassung dieser Konzepte.

FundResearch: Wie sieht die Vermietungsquote Ihrer Objekte aus?

Mario Schüttauf: Wir haben im hausInvest derzeit eine Quote von 90,6 Prozent. Das Vermietungsmanagement ist eine ständige Herausforderung – insbesondere dort, wo der Flächenwettbewerb groß ist. So standen beispielsweise einige Flächen im hausInvest-Objekt Japan-Center in Frankfurt bis vor kurzem noch leer. Diese konnten wir nun an die EZB vermieten, die dort den ersten Standort der Europäischen Bankenaufsicht einrichten wird. Damit ist das Gebäude vollständig vermietet. Die EZB ist auch Mieter in der hausInvest-Immobilie Eurotheum. Insoweit pflegen wir schon seit langem gute Beziehungen zur EZB. Ein anderes Beispiel ist das Büroobjekt Classicon am Leipziger Platz in Berlin. Zu Beginn des  vergangenen Jahres  hatte es noch einen Leerstand von 100 Prozent. Dank eines innovativen Vermarktungskonzeptes  ist es inzwischen zu 81 Prozent vermietet. Bis Mitte des Jahres wollen wir die letzten 19 Prozent auch noch schaffen. Dieses Objekt wollen wir auch definitiv bis auf weiteres behalten. Wir sind davon überzeugt, dass der Leipziger Platz langfristig zu den absoluten Top-Lagen von Berlin gehören wird.

FundResearch: Mit 110 Immobilien ist Ihr Bestand ziemlich groß. Wollen Sie das ändern?

Mario Schüttauf: Wir haben tatsächlich einen sehr großen Bestand, aber das ermöglicht uns eine breite Diversifizierung des Portfolios – sowohl nach Regionen als auch nach Nutzungsarten. Das trägt zu einer hohen Stabilität des Fonds bei. Punktuell bestanden und gibt es noch immer regionale Übergewichtungen. Diese bauen wir sukzessive ab. Ein Beispiel ist unser Bestand in Frankfurt. Hier haben wir jüngst das Schillerhaus veräußert, und zwar  oberhalb des letzten Verkehrswertes. Sowohl in Frankfurt, aber auch in Berlin ist zeitnah noch je ein Verkauf geplant. Das Objekt in der Hauptstadt sollte Mitte März voll vermietet sein. Dann werden wir es am Markt platzieren. Wir investieren aber auch – sowohl in den Bestand als auch in neue Objekte. Zum Jahreswechsel haben wir beispielsweise von Hochtief die Projektentwicklung Neue Direktion Köln erworben, die nach Fertigstellung im Jahr 2016 Sitz der Europäischen Agentur für Flugsicherheit werden wird.

FundResearch: Erwarten Sie durch die Anpassung des Bestands eine Verbesserung der jährlichen Rendite?

Mario Schüttauf: Natürlich sind Portfolioanpassungen mit dem Ziel verbunden, die Rendite nachhaltig zu stärken und – soweit es die Marktbedingungen zulassen – auch zu erhöhen. Für das laufende Geschäftsjahr erwarten wir eine Jahresrendite im Bereich von 2,5 Prozent.

(PD)

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