DDV wird Bundesverband für strukturierte Wertpapiere (BSW)

Die Branchenvertretung der führenden Emittenten strukturierter Wertpapiere, bislang unter dem Namen Deutscher Derivate Verband (DDV) aktiv, tritt ab sofort als Bundesverband für strukturierte Wertpapiere (BSW) auf.

13.09.2023 | 15:00 Uhr

Die beiden geschäftsführenden Vorstände des Verbandes, Dr. Henning Bergmann und Christian Vollmuth betonten bei der Vorstellung des neuen Verbandsnamens im Rahmen des jährlichen Branchenforums in Frankfurt: „Mit der Umbenennung in BSW ersetzen wir den technischen Begriff des Derivats. Wir positionieren strukturierte Wertpapiere dort, wo sie größtenteils einzuordnen sind: Schulter an Schulter zwischen den traditionellen Wertpapiergattungen Anleihen und Aktien.“ Strukturierte Wertpapiere seien elementare und transparente Portfoliobausteine für Vermögensaufbau, -erhalt und -absicherung privater Anlegerinnen und Anleger in einer zeitgemäßen Investmentkultur.

Echte Wertpapiere im Angebot

„Die Finanzprodukte unserer Mitglieder verdienen es, als echte Wertpapiere auch so benannt zu werden“, erläutert Christian Vollmuth. „Sie haben einen von der Aufsicht genehmigten Prospekt, verfügen über transparente Auszahlungsprofile und sind an Börsen eingeführt. Sie nutzen zudem die gesamte Infrastruktur des Wertpapierhandels und der -abwicklung.“ „Es liegt im Interesse aller Anlegerinnen und Anleger, dass strukturierte Wertpapiere gut zugänglich sind, ganz gleich ob mit Beratung oder im beratungsfreien Geschäft. Denn strukturierte Wertpapiere können das Risiko im Depot reduzieren. Als Bundesverband für strukturierte Wertpapiere setzen wir uns für Transparenz, Anlegerschutz und eine moderne Investmentkultur ein.“, sagte Bergmann. Der Verband und seine Mitglieder haben in den vergangenen 15 Jahren zahlreiche Initiativen zu einer fairen Gestaltung und zur Transparenz von strukturierten Wertpapieren erfolgreich umgesetzt. Regelmäßige Studien und Untersuchungen belegen Mehrwert, Nutzen und Kostentransparenz von strukturierten Wertpapieren. Dabei haben die Mitglieder mit der Selbstverpflichtung des Fairness Kodex zum Teil vorab erfüllt, was später gesetzliche Vorschrift wurde. 

Seit 2021 gibt es einen Nachhaltigkeits-Kodex

Bereits 2021 wurde zudem der Nachhaltigkeits-Kodex vorgelegt. Nachhaltigkeit bestimmt auch weiterhin die Agenda, und deutlich wichtiger wird künftig die Finanzbildung. „Alles, was unsere Produkte können, können sie auch nachhaltig. Wir wollen Sustainable Finance aktiv mitgestalten und verstehen uns als Lösungsanbieter – das gilt auch für die Initiative Finanzielle Bildung der Bundesministerien für Finanzen sowie für Bildung und Forschung, zu der wir unseren Beitrag leisten wollen, damit aufgeklärte Anleger souveräne Anlageentscheidungen treffen können.“, unterstreicht Vollmuth. „Wir brauchen zudem einen vernünftigen Rechtsrahmen“, forderte Bergmann mit Blick auf die aktuell laufenden Diskussionen der Retail Investment Strategy („Kleinanleger-Strategie“) der EU-Kommission. „Gemeinsames Ziel mit der EU-Kommission sollte sein, mehr Anlegerinnen und Anleger für Wertpapieranlagen zu befähigen und zu begeistern. Denn unsere Wertpapierkultur muss weiter gestärkt werden!“, so Bergmann bei der Tagung.

Es gibt 15 Mitgliedsinstitute

Die 15 Mitgliedsinstitute des BSW stehen für ein Marktvolumen von strukturierten Wertpapieren in Höhe von 95 Mrd. Euro. Mehr als 97 Prozent des Marktvolumens entfallen auf Anlageprodukte, der Rest auf Hebelprodukte. Im Jahr 2022 summierten sich die Wertpapierumsätze an der Börse Stuttgart, der Börse Frankfurt und der gettex Exchange auf 57,6 Mrd. Euro, allein im ersten Halbjahr 2023 wurden bereits 25,3 Mrd. Euro umgesetzt. Strukturierte Wertpapiere können nicht nur börslich, sondern auch außerbörslich mit den Emittenten gehandelt werden. (jk)

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