Es glänzt nicht nur Gold
Es ist nicht alles Gold, was glänzt, heißt es. Viele Metalle verheißen derzeit aufgrund der zunehmenden industriellen Verwendung Kurschancen.25.06.2021 | 07:00 Uhr von «Manfred Rath»
Das Edelmetall Silber wird trotz seiner beachtlichen Eigenschaften gerade einmal mit 1,5 Prozent des Goldpreises bewertet. Abgesehen von kurzfristigen Ausschlägen ging die Schere zwischen den Preiskurven der beiden Elemente in den vergangenen Jahrzehnten immer weiter auseinander. Dieser Trend könnte sich nun ändern. Die Verwendung von Silber in der Elektronik, Medizintechnik, Elektromobilität, 5G-Technologie und weiteren Bereichen führt zu einer beständigen Nachfrage. Immerhin absorbiert die Industrie schon heute über die Hälfte der globalen Silberproduktion. Rasant wachsende technologische Trends der vorgenannten Einsatzbereiche könnten die Nachfrage in den kommenden zehn Jahren verdreifachen, schätzte das Silver Institute 2020.
Die Metalle der Platingruppe, allen voran Rhodium, erfreuen sich teilweise deutlicher Preissteigerungen. Das Angebot hat in der Vergangenheit nicht mit der wachsenden Nachfrage aus der Automobilindustrie Schritt gehalten. Speziell bei Rhodium dürfte sich das Angebots im laufenden Jahr weiter verknappen. Auch Palladium hat 2021 ein neues Allzeithoch erklommen, während Platin zu den Höchstständen von 2007 noch deutlich Luft hat.
Lithium steckt in fast allen elektronischen Bauteilen. Allein durch die Verwendung in der Batterieherstellung könnte sich Bedarf verdoppeln. In Europa soll sich der Bedarf an Lithium bis 2030 verachtzehnfachen, so die EU-Kommission. Interessanterweise scheint sich Medienberichten zufolge ein großes Lithium-Reservoir im Oberrheingraben zu befinden. Der Abbau hier würde sicher umweltfreundlicher erfolgen als in Chile oder China. Allerdings dürften noch ein paar Jahre vergehen, bis die Förderung beginnt.
Nickel spielt ebenfalls eine große Rolle für die Batterieherstellung. Mit der Energiewende hat das Metall deutlich an Bedeutung gewonnen und damit wieder eine Trendwende im langjährigen Kursrückgang vollzogen.
Kupfer ist quasi das Schlüssel-Element für die Elektrifizierung. Es wird als hervorragender Strom- und Wärmeleiter insbesondere für Kabel und Leitungen, Leiterbahnen und Bauteile verwendet. Wie bei keinem anderen Metall unterliegt der Kupferpreis konjunkturellen Schwankungen. Die starke Nachfrage, speziell im asiatischen Raum, hat Kupfer bereits auf neue Höchstpreise getrieben. Aber auch im Kunsthandwerk sowie für Münzprägungen findet Kupfer Verwendung.
Der Bergbau gilt sicher nicht als Vorreiter in Sachen Umweltschutz. Die soziale Bilanz der Branche wirkt mit Blick auf Menschenrechte, Arbeitsbedingungen und Minenunglücke nicht besser. Die industrialisierte Gesellschaft kommt aber nicht an der Förderung dieser Rohstoffe vorbei. Neue Möglichkeiten des Recyclings und perfektionierte Techniken im Abbau werden Beiträge leisten, die weiter steigende Nachfrage umweltgerechter und damit besser zu bedienen. Physische Investments sind bei den meisten Metallen nicht praktikabel. Anstelle direkt zu kaufen, finden sich in unserer Selektion schon seit geraumer Zeit Mineninvestments, mit denen wir auch die gesamte Bandbreite des Rohstoffsektors abdecken können.