EU plant neue Fondskategorie

Langfristfonds sollen es Anlegern erleichtern, langfristig in nicht börsennotierte Unternehmen und Projekte zu investieren.

27.06.2013 | 16:43 Uhr von «Patrick Daum»

Die Europäische Kommission hat gestern einen neuen Rahmen für die sogenannten privaten europäischen langfristigen Investmentfonds (Eltif) vorgelegt. Anleger können über sie ausschließlich in Unternehmen investieren, die Mittel über einen längeren Zeitraum hinweg benötigen. Heute und morgen soll der Vorschlag den Staats- und Regierungschefs im Rahmen des EU-Gipfels vorgelegt werden.

In den Anforderungen für die neuen Fonds wird definiert, in welche Art von langfristigen Vermögenswerten und Unternehmen Anleger investieren dürfen. Darunter fallen beispielsweise Projekte in Infrastruktur (Autobahnen) oder nachhaltige Energie. Um die Risiken zu vermeiden, ist festgelegt, wie die Mittel gestreut werden und welche Informationen für Investoren bereitzustellen sind. Um den Anlegerschutz zu garantieren, müssen Fondsmanager die strengen Richtlinien über die Verwalter alternativer Investmentfonds (AIFM) erfüllen.

„Wir müssen die langfristige Finanzierung der europäischen Realwirtschaft sicherstellen“, begründet Michel Barnier, EU-Kommissar für Binnenmarkt und Dienstleistungen, den Vorschlag. „Derzeit sind die Finanzierungsmöglichkeiten begrenzt, und wenn Mittel vorhanden sind, stehen bei der Finanzierung oft nur sehr kurzfristige Ziele im Vordergrund.“ Der europäische langfristige Investmentfonds sei hingegen ein Instrument, das es professionellen und privaten Anlegern ermögliche, langfristig in nicht börsennotierte Unternehmen und in langfristige Vermögenswerte wie Immobilien und Infrastrukturprojekte zu investieren. „Die Fonds müssen allen Anlegerkategorien in der Europäischen Union offen stehen, damit das den europäischen Unternehmen zur Verfügung stehende Kapital maximiert wird“, fordert der Kommissar.

(PD)

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