Philip Arnold hat spannende Fakten
zusammengetragen – und sagt auch, was Investoren daraus für die Zukunft lernen
können.
Der Kapitalmarktanalyst von HQ Trust untersuchte die Jahresperformance in Euro von 21 Industrie- und
Schwellenländern in den vergangenen rund 10 Jahren. Dabei betrachtete Philip
Arnold wöchentlich rollierende Zeiträume: Er schaute nicht nur auf die Performance
während eines Kalenderjahrs, sondern ermittelte für die 21 MSCI-Länderindizes
die sogenannte YoY-Performance auf Wochenbasis. In Summe betrachtete er dadurch
nicht 10, sondern 524 Jahreszeiträume.
Die Darstellung in der Form einer
Heatmap zeigt: Rote Bereiche markieren die Phasen, in denen ein Land über die
vergangenen 52 Wochen eine negative Entwicklung hatte. Blaue Bereiche bedeuten,
dass der Länderindex in diesem Zeitraum gestiegen ist.
Meiste positive Jahresintervalle
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„Auf die meisten positiven Jahresintervalle kam der
MSCI USA, der in 86 Prozent der untersuchten Fälle zulegen konnte.“
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„Aus Anlegersicht ebenfalls
erfreulich oft positiv lief es für die Länderindizes aus Dänemark und den
Niederlanden. Hier ging es in 81 beziehungsweise 79 Prozent der
Jahresintervalle nach oben.“
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„Deutschland landet mit 66 Prozent –
348 positiven von 524 Fällen – im Mittelfeld.“
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„Auf dem letzten Platz steht mit nur 51 Prozent
positiven Phasen der MSCI Israel. Auch in Südafrika und China gab es
vergleichsweise viele Negativphasen.“
Beste Jahresperformance
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„In der Phase 17.02.2016 bis 15.02.2017 verzeichnete
Brasilien mit einem Plus von 119 Prozent eine außerordentlich gute
Entwicklung.“
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„Den auf Jahressicht geringsten maximalen Zuwachs
erzielte die Schweiz mit 36 Prozent.“
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„Der MSCI Germany kam vom 18.03.2020 bis 17.03.2021
auf einen Anstieg von 72 Prozent und erholte sich damit aus der
Corona-Depression.“
Höchster Jahresverlust
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„Im Land mit dem höchsten Zuwachs kam es zuvor auch
zum größten Absturz: Brasiliens Aktienmarkt stürzte in den 12 Monaten vor
Januar 2016 um 48,3 Prozent ab.“
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„In den USA lag das größte, einmalige Jahresminus bei
vergleichsweise bescheidenen 16,1 Prozent.“
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„Zum Vergleich: In Deutschland lag dieser Wert bei
29,2 Prozent.“
Beste Gesamtperformance
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„Mit einem Zuwachs von 517 Prozent führt Dänemark die
Performance-Rangliste recht deutlich an, wobei hier ein Unternehmen im Index
maßgeblich ist: Novo Nordisk. Dahinter folgen die USA und Taiwan.“
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„Am Tabellenende stehen Brasilien, Mexiko und
Südafrika. Brasilien kam in der untersuchten Dekade gerade einmal auf ein Plus
von 18 Prozent.“
Was können Anleger aus diesen
Zahlen lernen?
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„Es gibt Phasen, in denen – oft aufgrund globaler
Ereignisse – die Performance über viele Länder hinweg in etwa gleichlaufend
ist.“
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„Über viele Zeitscheiben hinweg ist die Entwicklung
verschiedener Länder jedoch entkoppelt.“
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„So entwickelten sich in 48 Fällen alle Länder positiv
und sogar nur zwei Mal alle negativ. Das entspricht 9,2 Prozent bzw. 0,4 Prozent
der Beobachtungszeiträume.“
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„Im Mittel über alle Zeiträume zeigten 14 Länder eine
positive YoY-Performance, während sich sieben andere negativ entwickelten.“
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„Da sich die Vorhersage, welche Region in einem
bestimmten Zeitraum besonders stark sein wird, nicht mit absoluter Sicherheit
treffen lässt, sollten Investoren breit streuen und auf verschiedene
Schwerpunkte setzen.“
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