Fondshäusern geht es wieder besser

Assets under Management und Gewinne weisen bei internationalen Assetmanagern wieder nach oben. Dies zeigt eine aktuelle Studie der Boston Consulting Group (BCG).

11.07.2013 | 09:15 Uhr

Vier schwache Jahre - 2008, 2009, 2010 und 2011 - waren zu verkraften. Nun geht es vielen Fondshäusern wieder besser. Sowohl der durchschnittliche Gewinn als auch die Assets under Management (AuM) haben sich 2012 in der Breite verbessert, so die BCG-Experten, laut "Börsen-Zeitung". Allerdings verdankten die Vermögensverwalter diesen Aufwärtstrend vor allem den Märkten. Der Nettomittelzufluss sei eher moderat gewesen. Untersucht haben die BCG-Kollegen 42 Länder: Dort kletterten die Assets under Management im Jahr 2012 auf 62,4 Billionen Dollar - ein Plus von ca. neun Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Nettomittelzuflüsse legten mit 1,2 Prozent gegenüber 2011 moderater zu, dennoch deutlich stärker als in den vier Krisenjahren. Mit etwa 80 Mrd. Dollar liege der Gewinn der untersuchten Fondshäuser noch immer etwa 15 Prozent unter dem Vorkrisenniveau von 2007. Hier spiegle sich der Trend zu kostengünstigen ETFs und Rentenprodukten wider, heißt es, der den Fondsgesellschaften geringere Gebühren einspiele.

Gefragt seien ETFs, Fonds mit Komplettlösungen für die Vermögensverwaltung, spezielle Rentenstrategien und Hochzins-Unternehmensanleihen aus Schwellenländern, Dagegen zögen Investoren Geld aus Aktienfonds der Industrieländer und aus Geldmarktfonds ab. Für das Jahr 2016 schätzen die BCG-Experten den Anteil der traditionellen Investmentfonds (Aktien-, Renten-, Geldmarkt etc. long und aktiv) auf nur noch 44 Prozent der Assets und auf 30 Prozent der Erträge. 2012 betrug dieser Anteil noch 50, bzw. 33 Prozent. Diesen Wandel zu managen sei eine Herausforderung für traditionelle- und Universalanbieter.

In den USA hätten im vergangenen Jahr die Top-Ten-Anbieter 65 Prozent aller neuen Nettoassets eingesammelt. In Europa habe diese Quote bei 37 Prozent gelegen, nach 44 ein Jahr zuvor. Mit einem Plus von 16 Prozent sei die Fondsbranche in den Schwellenländern deutlich stärker gewachsen als in den Industrieländern mit neun Prozent Plus. In Deutschland stellten die Boston-Forscher ein Plus von 11 Prozent auf 2,3 Billionen Dollar AuM fest. Europaweit habe 2012 die Allianztochter Pimco mit einem Plus von 44 Mrd. Dollar an Nettomittelzuflüssen vorne gelegen. Unter den Top-Ten der europäischen Nettomittelzufluss-Rangliste sind auch die US-Anbieter BlackRock, BNY Mellon, AllianceBernstein und J.P. Morgan zu finden. Vernünftige und valide Zahlen für den deutschen Markt zu eruieren, sei schwierig. Fest stehe jedoch, dass die globalen US-Anbieter in einem großen Heimatmarkt basierten, von welchem aus es ihnen möglich sei, eine Vielzahl von Spezialthemen profitabel anzubieten. Dies sei den großen europäischen Anbietern umgekehrt weniger leicht möglich.

BCG-Studie Global Asset Management 2013

(DIF)

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