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Pioneer-Investments: Auch für Spanien steigt das Vertrauen. Portugal zu riskant für Investments.

03.04.2012 | 07:45 Uhr von «Patrick Daum»

Der spanische Haushaltsstreit sei nicht das größte Hindernis für Investoren, sagt Cosimo Maraciulo, Fondsmanager bei Pioneer Investments. Die nicht aufhörenden Fragen nach dem Gesundheitszustand der Banken könnten jedoch nicht ignoriert werden. Maraciulo ist derzeit mit 12,2 Prozent seines 1,36 Milliarden Euro starken Fonds „Pioneer Obbligazionario Euro“ in spanische Staatsanleihen investiert. Die Sparmaßnahmen der Regierung hält er für richtig, doch brauche vor allem der Finanzsektor stärkere Aufmerksamkeit: „Wir sind nicht allzu besorgt über die Erklärung der Regierung, dass sie dieses Jahr das Sparziel nicht erreichen wird, solange der Sparkurs mit Reformen kombiniert wird.“

Seine Vorsicht in Bezug auf Spanien ist hauptsächlich motiviert von Konzernen mit spanischen Banken in ihren Bilanzen. Denn vor allem spanische und italienische Banken sind Hauptanbieter für den Einsatz des „längerfristigen Refinanzierungsgeschäfts“ (LRG). Italienische Banken seien derzeit fest entschlossen ihren Kapitalanteil zu stärken, während spanische Banken aufwendige Expansionspläne im Ausland einschlagen, als seien sämtliche Probleme der heimischen Immobilienkrise vorbei. Den Glauben an die spanische Souveränität hat Maraciulo nicht verloren. Auch die italienischen Schulden könnten behoben werden: „Wir sind optimistisch in Bezug auf die größeren Peripherie-Staaten wie Spanien und Italien. Die Anleihenmärkte sehen italienische Staatsanleihen derzeit weniger riskant als spanische und wir stimmen damit überein.“ Marciulos Ansicht nach, mache Italien glaubwürdige Schritte in Richtung eindrucksvoller Sparmaßnahmen.

Zu großer Vorsicht spricht sich der Fondsmanager allerdings in Bezug auf Portugal aus. Das Land stecke zu sehr im Sumpf struktureller Mängel wie dem steigenden Haushaltsdefizit und der fehlenden Bekenntnis zu ökonomischen Reformen: „Unsere aktiven Portfolios haben keine Engagements in Griechenland seit 2009 und auch unsere Anteile an Portugal haben wir verkauft, bevor die Krise richtig zuschlug“, erklärt der Fondsmanager. Teure Bundes- oder US-Anleihen lehnt er zudem ab. Inflationsbereinigt brächten diese negative Renditen.

(PD)

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