FRweekly-briefing: „DAX bald fünfstellig“

Immer zu Wochenbeginn informiert FundResearch über aktuelle Markteinschätzungen und –ausblicke.

20.01.2014 | 06:45 Uhr von «Patrick Daum»

LBB: „Fortsetzung der DAX-Aufwärtsbewegung bei steigender Volatilität“

Der Deutsche Aktienindex DAX hat in der vergangenen Woche erneut einen historischen Höchststand erreicht und die Marke von 9.700 Punkten deutlich übersprungen. Zwischenzeitlich notierte er bei 9.747,4 Zählern. Die kurze Verschnaufpause zu Jahresbeginn scheint vorbei zu sein. „Dennoch schwanken Anleger zwischen Hoffen und Bangen“, urteilt der unabhängige technische Analyst Gregor Bauer. Denn obwohl der deutsche Leitindex aufgrund guter Einzelhandelsdaten aus den USA und Japan anziehen konnte, warteten insbesondere strategische Investoren auf ein Zeichen für anhaltenden Optimismus.

Dieses Zeichen macht Jan Gengel von der Weber Bank in der Konjunktur aus: „Die Konjunktur ist gemäß der Einschätzung der US-Notenbank in der Lage, das Ende der extrem expansiven Geldpolitik zu verkraften.“ Die jüngsten Zahlen seien überwiegend positiv ausgefallen. In Europa müssten jedoch noch einige Stolpersteine überwunden werden. Gengel verweist etwa auf die niedrige Investitionstätigkeit kleinerer und mittelgroßer Unternehmen aus den Mittelmeerländern: „Genau hier möchte die EZB zusätzliche Impulse setzen.“ Insgesamt seien das gute Voraussetzungen für einen freundlichen Aktienmarkt. Zumal die Bewertungen noch nicht zu hoch seien: „Insbesondere der historische Vergleich klassischer Kennzahlen führt schnell zu Fehleinschätzungen.“ Häufig werde das niedrige Zinsumfeld nicht berücksichtigt. „Wird dieses mit in die Bewertung einbezogen, zeigt sich nach wie vor eine hohe Attraktivität.“

Auch die Landesbank Berlin verweist auf das sich aufhellende Konjunkturbild: „Insbesondere für Spanien deuten die letzten Daten auf ein anziehendes Wachstum hin“, bemerken die Analysten. „Zudem meisterte Irland die Rückkehr an die Kapitalmärkte mit einer fast vierfach überzeichneten Emission lang laufender Papiere.“ Während Frankreich und Italien Sorgenkinder bleiben, werde Deutschland 2014 solide und für den Euroraum stützend wachsen. „Bei steigender Volatilität erwarten wir eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung und erstmals fünfstellige Werte beim DAX.“ Die HSBC-Analysten erwarten, dass der DAX in sechs Monaten bei 10.200 Zählern steht.

HSBC: „Börsenampel steht auf Grün“

Die in der vergangenen Woche erreichte neue Bestmarke des DAX hat nach Ansicht der technischen Analystin Jana Bauer von der HBSC den Bann gelöst: „Mit einem Paukenschlag in Form einer Aufwärtslücke hat der DAX die Bewegungsarmut der vergangenen Tage beendet.“ Das neue Hoch generiere dabei das beste Signal, was die technische Analyse zu bieten hat. „Damit steht die Börsenampel erst einmal auf Grün“, so Meier. „Die nächsten Anlaufmarken sind im jüngst geernteten Neuland naturgemäß rar gesät.“ Daher erhalte die psychologische Hürde bei runden 10.000 Punkten erhöhte Aufmerksamkeit.

Die Erwartungen der Anleger gehen jedoch in unterschiedliche Richtungen: Während die Profis tendenziell wieder einsteigen, scheinen die Privaten erstmal genug zu haben. Der Bull/Bear-Index bei den professionellen Investoren stieg auf 64,4 Punkte. Bei Privatanlegern fiel er hingegen auf 61,1 Punkte. Dennoch: Beide Indizes liegen deutlich über der Marke von 50, die die Grenze zwischen Pessimisten und Optimisten darstellt.

(PD)

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