Immobilienpreise in Deutschland: Die Top-Ten-Städte im Rendite-Check
Neue Daten zeigen, dass die Preise für Immobilien in den wichtigsten Großstädten Deutschlands in den vergangenen zwölf Monaten erneut gesunken sind. Wo es steil bergab geht, wo nicht und wie es weitergeht.12.06.2024 | 09:30 Uhr von «Peter Gewalt»
Der Traum vom eigenen Heim lebt, meint zumindest der Immobilienfinanzierungsvermittler Hüttig & Rompf, dessen aktueller Marktreport zeigt, dass sowohl Eigennutzer als auch Kapitalanleger wieder verstärkt auf Wohneigentum setzen. So nahmen Anzahl und Volumen der vermittelten Finanzierungen im ersten Quartal 2024 gegenüber der Vorjahresperiode laut Hüttig & Rompf zu. Damit setze sich der bereits im Schlussquartal des vergangenen Jahres begonnene Aufwärtstrend weiter fort. „Auch wenn es für eine endgültige Entwarnung noch zu früh ist, stimmt uns die Entwicklung in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres zuversichtlich. Die Daten lassen darauf schließen, dass am Markt für Wohnimmobilien der Wendepunkt erreicht sein könnte“, erklärt Benjamin Papo, Geschäftsführer der Hüttig & Rompf GmbH.
Bei den Immobilienpreisen zeigt sich der Umschwung allerdings noch nicht. Im ersten Quartal ging es in den meisten Metropolen weiter bergab. Ergebnis: In den vergangenen zwölf Monaten sind in guter Lage 2023 in neun der zehn größten deutschen Städten die Preise gefallen. Nur in Berlin kletterten die Preise im Jahresverlauf minimal nach oben. Größte Verlierer waren Stuttgart und Düsseldorf, wo die Immobilienpreise um elf Prozent bzw. acht Prozent zurückgegangen sind.
Trotz des Preisrückgangs im vergangenen Jahr haben sich Einmal-Investments in Eigentumswohnungen in guter Lage für Anleger seit Anfang 2014 ausgezahlt. Denn wer vor zehn Jahren etwa in Berliner Betongold investiert hat, kommt bis heute auf eine jährliche Rendite von knapp acht Prozent. Das ist der Spitzenwert unter den Top-Ten-Städten. Zum Vergleich: München kommt im gleichen Zeitraum auf ein Plus von knapp fünf Prozent per anno. Am Ende der Rendite-Tabelle liegt Essen mit einem Plus von immerhin noch knapp 4,75 Prozent im Jahr, zeigt eine Auswertung mithilfe von FVBS professional.
Doch wie sieht es mit den künftigen Preisentwicklungen aus? Die Fachleute des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI), die im Rahmen der Studie „Postbank Wohnatlas 2024“ die Kaufpreise für Eigentumswohnungen bis 2035 berechnet haben, sind optimistisch. Ihren Analysen zufolge bleiben die größten Städte und ihr Umland attraktiv.
Das liege unter anderem an den erwarteten Bevölkerungszuwächsen. Neben der demografischen Entwicklung wird hier laut Postbank Wohnatlas auch die erwartete Einkommensentwicklung die Kaufpreise treiben. Bevölkerungszuwächse und steigende Haushaltseinkommen würden die Wohnnachfrage und treiben die Preise in den zentralen Lagen nach oben befeuern, da vielerorts das Wohnangebot weit hinter der Nachfrage zurückbleibt, so die HWWI-Fachleute. Größter Gewinner unter den acht Top-Großstädten sind Leipzig, München, Frankfurt am Main und Köln. Ob Investoren mit realen Renditen zwischen 0,43 und 2,19 Prozent im Jahr bis 2035 im Vergleich zu den Top-Renditen in den vergangenen zehn Jahren zufrieden sein werden, ist eine andere Frage.
Stadt | Wertentwicklung p.a. bis 2035 |
---|---|
Leipzig | 2,19 % |
München | 1,84 % |
Frankfurt am Main | 1,67 % |
Köln | 1,43 % |
Berlin | 1,31 % |
Düsseldorf | 0,8 % |
Stuttgart | 0,73 % |
Hamburg | 0,43 % |
Quelle: Value AG, Statistisches Bundesamt, HWWI
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