Jahrgangsfonds sind out

Ein Gastkommentar von Rüdiger Sälzle, Vorstand FondsConsult Research AG

10.07.2012 | 14:55 Uhr von «Patrick Daum»

„Wenn wir von unseren Kunden Fondsdepots zum Analysieren erhalten, muss ich oft an Wein denken. Fast jeder Fonds kann einem bestimmten Jahrgang innerhalb der letzten zehn Jahre zugeordnet werden, in dem er besonders beliebt war und entsprechend aktiv vertrieben wurde. Aber hier hört die Parallele schon auf, denn die Jahrgangsfonds verlieren im Gegensatz zum Wein allzu häufig an Geschmack und kippen sogar um. Was ich damit sagen will? Die Zeit des allzeit besten Fonds ist schon lange vorbei. Leider wird in unserer Branche aber noch immer viel zu oft diesen Trends hinterhergelaufen und die Lieblingsfonds werden vertriebswirksam beim Kunden platziert. Darunter leidet aber das Kundenportfolio und somit auch die ohnehin schon angekratzte Glaubwürdigkeit beim Anleger. Berater sollten sich gerade in dem unsicheren Marktumfeld vielmehr darüber Gedanken machen, wie durch eine sinnvolle Fondszusammenstellung stabile Renditen erreicht und Verluste in Grenzen gehalten werden können. Denn der Anleger wünscht sich nichts mehr als die Zielerreichung einer prognostizierten Rendite und nicht den nächsten Jahrgangsfonds.“

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