MainFirst-Fonds verkauft MainFirst-Anteile

Fondsmanager Olgerd Eichler verkauft sämtliche Ende März erworbenen Anteile am Unternehmen. FondsConsult-Research belässt Rating auf „Switch“.

17.07.2014 | 11:15 Uhr von «Patrick Daum»

Es war eine durchaus heikle Aktion, als Fondsmanager Olgerd Eichler im April dieses Jahres mit seinem MainFirst Top European Ideas Fund (ISIN: LU0308864023) in Anteile des eigenen Unternehmens investierte. Nun hat er diese Anteile wieder verkauft.

Wie MainFirst heute bekanntgab, hat der Fonds seinen Anteil von 22,2 Prozent am Aktienkapital der MainFirst Holding AG veräußert. Gekauft hat die Anteile die Haron Holding AG, eine vom Ethenea-Fondsmanager Luca Pesarini gehaltene private Holdinggesellschaft mit Sitz in der Schweiz. Der Verkaufspreis pro Aktie sei 3,6 Prozent höher gewesen als der Preis zum Zeitpunkt des Erwerbs am 28. März 2014. Die Aufsichtsbehörden müssen der Transaktion noch zustimmen.

Ganz freiwillig wird Eichler die Anteile nicht verkauft haben. Der Fonds musste massive Mittelabflüsse hinnehmen. Im April lag das Volumen noch bei 1,85 Milliarden Euro. Drei Monate später waren es nur noch 1,15 Milliarden Euro. Nicht verwunderlich, meint Rüdiger Sälzle, Vorstand des unabhängigen Fondsanalysehauses FondsConsult Research aus München. Den Kauf der Unternehmensanteile hatte er von Anfang an für einen Fehler gehalten: „Olgerd Eichler erweist sich, der Gesellschaft, aber auch der Branche mit dieser fragwürdigen Aktion einen Bärendienst und verspielt leichtfertig das Vertrauen der Anleger.“ Zwar sei gegen die Transaktion formaljuristisch nichts einzuwenden gewesen. „Der Interessenkonflikt der MainFirst-Holding, insbesondere des Fondsmanagers, ist jedoch offensichtlich“, sagte Sälzle im April. Damals hatte FondsConsult die Bewertung des Fonds von „Buy“ auf „Switch“ gesenkt und sämtliche MainFirst-Produkte für eine Dauer von mindestens zwölf Monaten aus dem Ratingprozess ausgeschlossen. Daran wird sich auch nach dem Verkauf der Anteile nichts ändern. 

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