Mensch und Maschine: Wie man eines der erfolgreichsten Multi Asset Portfolien der letzten 10 Jahre managt
Marcus Bayer, Portfoliomanager und Senior Product Specialist Allianz Global Investors, beleuchtet die Anlagestrategie und die Ergebnisse der Multi Asset-Fondsfamilie Allianz Dynamic Multi Asset Strategy SRI 15/50/75.25.10.2023 | 07:15 Uhr von «Peter Gewalt»
Auf der TiAM-Investmentkonferenz am Alpsee lenkt Bayer die Aufmerksamkeit der anwesenden Vermögensverwalter und Finanzberater auf die Fondsfamilie Allianz Dynamic Multi Asset Strategy SRI vor, kurz DMAS (Dynamic Multi Asset Strategy), die je nach Schwerpunkt im Risikoprofil vergleichbar sind wie eine Anlage von 15, 50 oder 75 Prozent in Aktien. Grundidee der DMAS-Fondsfamilie ist es nach den Worten Bayers, SRI-fokussiert in Euro-Anleihen und global in Aktien aus den Industrieländern zu investieren. Diese Kern-Investments würden durch opportunistische Anlagen ergänzt, etwa in verschiedene andere Anlageklassen und Länder, Sektoren oder Themenschwerpunkte.
Doch zuerst wirft Bayer in seinem Vortrag die Frage auf, ob Multi Asset Strategien noch sinnvoll seien, nachdem im desaströsen Anlagejahr 2022 beinahe alle Asset-Klassen und Mischfonds an Wert verloren hätten. Er antwortet mit einem klaren Ja. „Denn die Diversifikation der Anlageklassen funktioniert 2023 wieder. Wenn Aktien fallen, steigen die Anleihen und umgekehrt.“ Dies untermauert Bayer mit Statistiken zu den realen Erträgen der wichtigsten Assetklassen und der 3-Monats-Korrelation zwischen Euro-Aktien und Bundesanleihen in diesem Jahr.
Für Investoren sei insbesondere das Comeback der Anleihen wichtig, die nach den vielen Nullzinsjahren wieder ordentlich Rendite abwerfen würden. Für konservative Anleger wären aber Investments allein in Staatsanleihen angesichts der hohen Inflation real ein Minusgeschäft. „Das Geld der Investoren wird so letztlich verbrannt.“ Und ein schnelles Ende der Teuerung erwartet Bayer nicht. „Die Vergangenheit lehrt, dass hohe Inflationsraten lange brauchen, um wieder auf niedrige Niveaus zurückzufallen.“ Wolle man das Vermögen der Kunden über die Zeit erhalten oder auch mehren, müssten daher auch Investments in weitere Asset Klassen wie Aktien, verschiedene Anleihesegmente, Edelmetalle oder andere Rohstoffe ins Depot. Übertragen auf die DMAS-Fonds bedeutet dies: „Wir schaffen es über Anleiheinvestments in den DMAS-Fonds je nach Risikoprofil eine konstante Anleiherendite aktuell von über vier Prozent pro Jahr zu erzielen. Dazu gibt es zusätzliche Chancen, durch eine Beimischung von anderen Anlageklassen einen Mehrwert zu generieren.“
Ein dritter Punkt spreche für Mischfondskonzepte wie die der DMAS-Fonds. Den Kunden werde so eine Art Anlagedisziplin in die Hand gegeben, „die im Hintergrund von unseren Experten in Ruhe gesteuert wird. Wir kümmern uns die Allokation der einzelnen Asset-Klassen und managen zudem die Risiken. Das heißt, der Kunde kann sich trotz aller Marktschwankungen zurücklehnen.“ Ein klarer Vorteil gegenüber Anlegern, die in fallenden Märkten bekanntermaßen gerne am Tiefpunkt der Baisse aussteigen - und dann erst wieder investieren würden, wenn sich die Märkte erholt hätten. „Ein DMAS-Fonds ist daher nichts grundlegend anderes als eine klassische Vermögensverwaltung, die in einem Fonds verpackt ist, der diszipliniert langfristig Kapital für seine Kunden anlegt“, führt Bayer aus.
Für diese komplexe Aufgabe seien die DMAS-Fonds gleich aus mehreren Gründen bestens geeignet. So sei ihr Anlagekonzept sehr flexibel konzipiert. „Wir können in alle Anlageklassen investieren, die liquide sind. Und es gibt eine sehr hohe Bandbreite für Aktieninvestments, z.B. im DMAS 50 die zwischen 0 und 100 Prozent liegen kann.“ Zudem nutze Allianz Global Investors einen Investment-Prozess, der die attraktivste Anlageklasse für die nächsten Monate erkennt. Dieser Prozess kombiniere die quantitative Analyse zur Erfassung des Marktzyklus sowie mittelfristiger Trends mit der klassischen fundamentalen Analyse zur Einschätzung der globalen Märkte. „Wir nutzen somit das Beste aus zwei Welten“; sagt Bayer.
„Dieser sogenannte Quantamental-Ansatz führt daher zu einem insgesamt viel robusteren Investment-Prozess.“ Und der dritte wichtige Punkt sei, dass Anleger in DMAS-Fonds auf einen Schlag das geballte Know-how von Allianz Global Investors erhalten würden. Denn involviert sei nicht nur die Multi Asset- Abteilung des Hauses, die das konsequente Risiko- und Stabilitätsmanagement durch kontinuierliche Kontrolle und Überprüfung der Volatilitätsbandbreiten und des Value-at-Risk übernehme. Dies solle dafür sorgen, dass Schwankungen des Fondsanteilpreises auf ein definiertes Maß begrenzt würden. „Wir haben über 400 Einzelaktien an Bord, die die Aktienexperten aussuchen. Dazu kommen noch über 350 selektierte Anleihen.“
Und weitere knapp 60 Allianz Global Investors -Experten würden sich nur darum kümmern, Ratings nach Nachhaltigkeitsgesichtspunkten zu erstellen.“ Denn der SRI-Ansatz von Allianz Global Investors beinhaltet explizite SRI-Ausschlusskriterien und einen "Best-in-Class"-Filter. Dies bewirke, dass nur die aus ökologischer, sozialer oder die Unternehmensführung betreffender Sicht besten Aktien eines Sektors ausgewählt würden, wodurch eine hohe ESG-Qualität im Portfolio gewährleistet sei. Somit erfüllten die DMAS-Fonds die Nachhaltigkeitsanforderungen für Artikel-8-Portfolios.
Die aktuelle Positionierung der DMAS-Fonds war ein weiterer wichtiger Punkt in Bayers Vortrag. Knapp 14 Prozent des Kapitals des Allianz Dynamic Multi Asset Strategy SRI 75 sei in Anleihen und 86 Prozent in Aktien investiert, berichtet er. Japanische Aktien würden aktuell einen wichtigen Schwerpunkt bilden, da diese Anlageklasse durch den Quantamental-Ansatz als Highlight-Satelliteninvestment für 2023 ausgewählt worden sei. Gründe hierfür wären unter anderem die unterstützende Geldpolitik der Bank of Japan sowie die robusten Wirtschaftsdaten des Landes. In den Jahren zuvor sei das Kernportfolio mit Rohstoffen, Euro MicroCaps, Nasdaq-Werten und REITS opportunistisch ergänzt worden, die danach alle positiv zur Jahresperformance des Fonds beigetragen hätten.
Bisher hätten auch die japanischen Aktien im Portfolio dieses Ziel erfüllt, so Bayer, und in diesem Jahr knapp 0,8 Prozentpunkte zum Gesamtergebnis des Allianz Dynamic Multi Asset Strategy SRI 75 beigetragen. Bayer führt danach aus, dass der Allianz Dynamic Multi Asset Strategy SRI 75 in diesem Jahr mit aktuell rund elf Prozent Gewinn nach Kosten sehr gut performt habe.
Auch der konservativere Allianz Dynamic Multi Asset Strategy SRI 15 entwickele sich mit über dreieinhalb Prozent Gewinn nach Kosten positiv. Doch auch langfristig würden die DMAS-Fonds überdurchschnittliche Ergebnisse bieten. „Die Performancecharts zeigen, dass die DMAS-Fonds immer deutlich über dem Durchschnitt in ihrer Vergleichsgruppe liegen.“ Eine 5 Sterne-Auszeichnung durch das Fondsanalysehaus Morning Star DMAS 50 und 75, den DMAS 15 schmückt eine 4 Sterne-Auszeichnung, bestätige zudem die hohe Qualität der Multi Asset-Fondsfamilie.