Performance Fee: Union und DWS rudern zurück

Für Fondsanbieter wird es künftig schwieriger, Erfolgsgebühren zu kassieren.

03.02.2014 | 16:38 Uhr von «Patrick Daum»

In Deutschland müssen seit Juli 2013 Fonds mit einer Performance Fee negative Vorträge aufholen, bevor eine Erfolgsgebühr veranschlagt werden kann. Die Bafin macht klare Vorgaben: Fondsanbieter müssen Misserfolg und Erfolg ihrer Produkte fünf Jahre lang aufrechnen. Gegenläufige Bewegungen sollen sich dadurch ausgleichen, Anleger weniger bezahlen. Die Regel gilt jedoch nur für Fonds, die in Deutschland aufgelegt worden sind, nicht für solche aus Luxemburg. Genau dort hatten Union Investment und DWS ein Schlupfloch gefunden, mit dem sie deutsches Recht umgehen und Performance Fees berechnen konnten. Wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, hatten sich die Fondsanbieter Deka und Allianz Global Investors schon im vergangenen Jahr freiwillig dazu verpflichtet, die deutsche Regelung auf alle Publikumsfonds anzuwenden. Union Investment und DWS hatten sich zunächst verweigert. Dem Bericht zufolge ziehen beide nun nach.

Der Schritt dürfte nicht einfach gefallen sein. Der Zeitung zufolge geht ein mittlerer zweistelliger Millionenbetrag verloren. Dabei soll Union Investment die größeren Belastungen haben. Genaue Zahlen gibt die Gesellschaft jedoch nicht bekannt. Innerhalb der Branche habe es großen Druck auf beide Häuser gegeben, auf die Gebühren zu verzichten. Unfaire Behandlung von Anlegern durch einige könnte auf alle Fondsanbieter zurückfallen, so die Angst. Gerade nach dem Vertrauensverlust durch die Finanzkrise, kann die Branche genau das derzeit nicht gebrauchen.

Die Performance Fee fällt immer dann an, wenn der Fonds seine Benchmark schlägt. Läuft der Fonds gut, zahlt der Anleger. Allerdings bekommt er nichts zurück, wenn der Fonds sich schlechter als der Vergleichsindex entwickelt.

(PD)

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