Personal-Coup bei Credit Suisse
Schweizer werden einzige Investmentbank mit Deutschlandchefin: Helene von Roeder wechselt von Morgan Stanley.06.02.2014 | 13:16 Uhr von «Patrick Daum»
Es ist eine nicht alltägliche Personalie in der Finanzwelt: Mit Valerie von Roeder steht künftig eine Frau an der Spitze einer Großbank in Deutschland. Sie gesellt sich damit zu Ingrid Hengster, ehemalige Chefin der Royal Bank of Scottland in Deutschland und nun im Vorstand der KfW-Bank. Wie Credit Suisse am gestrigen Mittwoch bekanntgab, wird von Roeder ihre neue Tätigkeit als Managing Director und Chief Executive Officer (CEO) für Deutschland, Österreich und Zentraleuropa am 1. September 2014 antreten. Sie zeichnet künftig das Investment Banking und das Private Banking & Wealth Management der Schweizer Bank in dieser Region verantwortlich. Von Reoder wird an Gaël de Boissard, CEO für Europa, Nahost und Afrika sowie Mitglied der Geschäftsführung von Credit Suisse in Zürich berichten. „Helene von Roeder verfügt über ausgewiesene Führungsqualitäten, hervorragende Kenntnisse des deutschen Marktes sowie ein ausgedehntes Kontaktnetz auch in den Ländern Zentraleuropas“, kommentiert de Boissard. „Diese Ernennung unterstreicht insbesondere die Bedeutung des deutschen Marktes für die Credit Suisse.“
Die 43-jährige studierte Astrophysikerin kommt von Morgan Stanley zu den Schweizern, wo sie im April 2013 in den Vorstand gerückt war und das Kapitalmarktgeschäft leitete. Zuvor war sie für UBS und die Deutsche Bank tätig. Bei Credit Suisse schließt sie die Lücke, die durch den Weggang von Michael Rüdiger im November 2012 zur DekaBank entstanden ist.
Für Morgan Stanley ist von Roeders Weggang ein Rückschlag. Sie galt dort als das junge und frische Gesicht. Wie die „FAZ“ berichtet, tritt sie eher zurückhaltend auf und verkörpert recht glaubwürdig ein weniger von Gier geprägtes Investmentbanking. Zusätzlicher Coup für Credit Suisse: Sie hat nun ein Alleinstellungsmerkmal als einzige Investmentbank in Deutschland mit einer Frau an der Spitze.
(PD)