Schifffonds-Emittent unter neuer Flagge

König & Cie. verkauft 80 Prozent der Firmenanteile an US-Investor. Künftiger Fokus institutionelle Investoren und Schifffahrt.

04.06.2013 | 11:34 Uhr

Das infolge der Finanzkrise und dem anschließenden Kollaps der Schifffahrtsmärkte in Seenot geratene Emissionshaus König & Cie. konnte seine Sanierung erfolgreich abschließen. Die Gesellschafter Tobias König und Jens Mahnke übertrugen insgesamt 80 Prozent der Firmenanteile auf die US-Investoren Delos Shipping aus Dallas und Tennenbaum Capital Partners aus Santa Monica. König und Mahnke werden das Unternehmen als Geschäftsführende Gesellschafter weiterhin leiten. Das neu eingebrachte Kapital wurde zur „Ablösung und Restrukturierung von Verbindlichkeiten sowie zur Enthaftung von Eventualverbindlichkeiten verwendet“, teilt das Unternehmen mit.

Im Zuge der Umstrukturierung hat sich das Geschäftsmodell von König & Cie. geändert. Aus dem diversifizierten Retail-Emissionshaus ist ein Asset Manager mit kleiner Investment-Boutique geworden, der einen engen Fokus auf Schifffahrt und auf die Betreuung bestehender Investments – einschließlich der König & Cie. Treuhand GmbH, Scorship Navigation GmbH & Co. KG sowie der Marenave Schifffahrts AG – legt. Das Personal wurde von rund 140 auf etwa 60 Mitarbeiter reduziert, die jährlichen Fixkosten um ca. zehn Millionen Euro gesenkt.

Wie die Gesellschaft versichert, wird König & Cie. die professionelle Betreuung der Flotte und die Verwaltung der Bestandfonds weiterführen. Das Geschäft mit institutionellen Investoren soll intensiviert und die Schifffahrtsaktivitäten ausgeweitet werden.

„Den größten Vorteil sehen wir darin, dass König & Cie. nicht nur auf einen schmalen Sektor fokussiert ist, sondern umfangreiche Erfahrungen und Know-how in allen Bereichen der Schifffahrtsfinanzierung hat“, sagt Brian Ladin, Gründungsgesellschafter von Delos Shipping. „Wir freuen uns über unser Investment in König & Cie. und werden nun gemeinsam weitere attraktive Investitionsmöglichkeiten  in der Schifffahrt verfolgen“, ergänzt Tim Gravely, Direktor von Tennenbaum Capital Partners. Auch Tobias König zeigt sich erleichtert, dass der Restrukturierungsprozess nun abgeschlossen ist: „Unsere Kreditgeber haben uns bei diesem langwierigen und nicht immer ganz einfachen Prozess unterstützt und damit die erfolgreiche Restrukturierung des Unternehmens sowie den Erhalt der Arbeitsplätze durch die Beteiligung von Finanzinvestoren ermöglicht.“

(PD)

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